Was heißt eigentlich mutig

Immer wieder bescheinigen mir Leser oder Zuhörer meiner Vorträge, ich sei doch sehr mutig, so mit meiner Krankheit umzugehen.

Das ist für mich ein zweischneidiges Schwert.

Was ich tue hat für mich nichts mit Mut zu tun, eher mit der Erkenntnis, dass ich viel zu lange darüber geschwiegen habe, dass es mir einfach gut tut, offen über meine psychischen Probleme zu sprechen.

Es ist nicht mit Angst belastet, die ich überwinden musste vor einer Gefahr, einer ureigenen Furcht vor etwas bedrohlich Unbekanntem.… den ganzen Text lesen

Mir geht es noch oft schlecht, aber das ist gut so.

Nein, heute gerade mal nicht, aber es ist nicht so, dass ich durch meine Therapien und das Buch plötzlich keine dunklen Gedanken mehr habe, keine Ängste.

Sie sind mir aber vertrauter als früher, berechenbarer, kontrollierbarer. Auch meine Suizidgedanken sind nicht gänzlich weg. Niemand braucht sich aber deshalb erschrecken oder Sorgen zu machen.

Sie sind jetzt so etwas wie ein guter Freund, der mir signalisiert, wann ich wieder zu übertreiben drohe. Immer, wenn ich wieder zu viele Schuldgefühle zulasse, wenn ich mich mal wieder für wertlos, belanglos, hoffnungslos halte, dann kommen diese Gedanken und ermahnen mich: „Uwe, denk nach, das sind nur Bilder von dir, die man dir in der Vergangenheit eingepflanzt hat, das bist nicht du.“… den ganzen Text lesen

Ich habe Ängste, aber ich schäme mich nicht

„Angst essen Seele auf“, ein Film von Fassbinder.

Und gleichzeitig ein Gefühl, dass ich über Jahrzehnte in mir getragen habe, ohne es benennen zu können, ohne wirklich zu verstehen, was da mit mir passiert.

Es war oft keine begründbare Angst. Eher kam die Angst von einem Moment auf den anderen,  unerwartet, unbegründet, überwältigend. Dass dahinter eine Depression und die daraus entstandene Angststörung steckte, ich konnte es nicht mal erahnen und hätte man es mir damals gesagt, dann hätte ich wohl gelacht und es als Irrtum, als meinen Charakter abgetan.… den ganzen Text lesen

Von der Schönheit der Schwäche

Ich war einer von diesen typischen „Kerlen“. Obwohl ich es in meiner Kindheit und Jugend gehasst habe, weil ich immer das Opfer, der Gemobbte war. Aber es gab keine anderen Vorbilder. Irgendwann wünschte ich mir, auch nur ein bisschen so wie die zu sein, die ich eigentlich hasste, die aber meinem Empfinden nach es viel leichter hatten im Leben.

Gut, nicht wirklich typisch. Klassische Musik, Kunst, KEINE Autos, KEIN Fussball. Aber das wurde dann zu Gunsten des „typischen“ Bildes verheimlicht.… den ganzen Text lesen

Ich habe Angst

Nun gut. Bei mir wohl kein Geheimnis mehr. Ich stehe zu meinen psychischen Schwächen. Auch wenn ich weiß, dass die typischen Reaktionen sind: „Mach dir doch nicht so viele Sorgen.“, „man kann auch vor allem Angst haben.“ (Übrigens:JA!) „Du bist zu ängstlich.“
Angst ist etwas überwältigendes, wenn man es in der Form einer generellen Angststörung hat. Angst frisst Vertrauen. Vertrauen in sich selbst, Vertrauen in andere. Und für manche ist die Angst der anderen ein Weg zur Manipulation.… den ganzen Text lesen

Mein Gastbeitrag zum Thema Stress und Angst für die AOK Baden Württemberg

Die AOK Baden Württemberg hat im Moment einen Themenschwerpunkt Stress und mich deshalb gebeten, einen Gastbeitrag zum Thema Stress und Angst aus meiner Sicht zu schreiben. Da ich mit beidem so meine einschlägigen Erfahrungen habe, ist mir das nicht schwer gefallen, aber lest selbst:

Wenn Stress zur Panik wird, mein Leben im Alarmzustand.

Sicher für viele interessant dürfte die Sprechstunde im Theaterhaus Stuttgart zum Thema Stress mit Judith Holofernes und Heinz Rudolf Kunze am 17.den ganzen Text lesen

Wie ich mich fühle, wer ich bin

Die Kälte bohrt sich in meine Knochen. Nicht eine äußere Kälte, es ist Sommer, draußen streichen Sonnenstrahlen sachte über das saftige Grün der Felder.  Ich sehe Menschen Hand in Hand spazieren gehen. Paare, Familien, Freunde. Die Sonne wärmt sie und die Wärme in ihren Herzen. Was würde ich darum geben, davon auch nur einen Hauch zu spüren. Ich weiß, ich bin erst zwölf, solche Gedanken sollte ich gar nicht haben. Aber sie sind da, sie bohren, hämmern im Kopf, verursachen Schmerzen jenseits des Körperlichen.… den ganzen Text lesen

Die Angst, etwas verpasst zu haben. Meine ganz persönliche Midlifecrisis

Mit Ängsten kenne ich mich aus. Nach einem halben Jahr in der Psychiatrie und einer zweiten angstgestörten Runde in der Tagesklinik kenne ich meine Angst. Aber wie das so ist, gerade meint man, jemand kennengelernt zu haben, da eröffnen sich ganz neue Seiten.

Vielleicht liegt es auch einfach am Alter. Ja, ein Klischee, aber bei mir fing es tatsächlich gefühlt mit dem 50. Geburtstag an. Und mit der Furcht, etwas nachhaltig kaputt gemacht zu haben.… den ganzen Text lesen