Dieser Text wird kürzer als gewöhnlich, denn im Moment doktore ich noch an einem Arbeitsunfall auf der Heimfahrt mit dem Rad herum, bei dem ich mir das Radiusköpfchen oder allgemeiner gesagt, den Ellenbogen gebrochen habe. Gott sei Dank nicht kompliziert, aber es hindert sehr im Alltag, so dass ich noch eine Weile krank geschrieben und ans Haus gebunden bin. Außer Spaziergängen geht nicht viel. Und mit einer Hand agierenist sehr, sehr mühsam.… den ganzen Text lesen
Das Schlimmste und die Realität
Eine Gabe, die ich oh so gerne verlieren würde, ist mein Erwarten des Schlimmsten.
Vielleicht liegt es daran, dass ich als Kind und Jugendlicher „Das Schlimmste“ all zu oft als gegebene Realität erlebt habe. Meine Depression und insbesondere die Angststörung sind da ebenso wenig hilfreich.
Immer, wenn ich etwas neues angehen will, etwas kaufe, tue oder erlebe, gehe ich grundsätzlich vom Schlimmstmöglichen aus. Vor allem, wenn ein Teil dieses Ereignisses aus warten besteht.… den ganzen Text lesen
Das Wissen, das Leben und die Angst
Ich war sechs Wochen in Reha. Und abschließend wurde mir bescheinigt, doch all meine Mechanismen sehr gut zu durchschauen. Das mag stimmen. Aber das Problem ist die Umsetzung, die Realität, die vielen Trigger.
Natürlich weiß ich, wie wenig ich kontrollieren kann, was heute, was Morgen, was in drei Monaten passieren mag. Aber es gibt immer Dinge, die man zu Tode denken kann. Es kann was kaputt gehen, was zu viel kostet.… den ganzen Text lesen
Meine Depression hat einen sehr schrägen Humor
Und meist ist die einzige, die darüber lachen kann meine Angststörung. Die beiden sind Kumpels, best friends, buddies, mein persönlicher Dr. Jekyll und Mister Hyde. Nur dass es meist eher der Hulk ist, den sie gemeinsam verkörpern.
Seit 2016, als ich endlich aus der Psychiatrie entlassen wurde und mich selbst wieder unter den „normalen Verrückten“ zu bewegen begann, ließen mich die beiden weitestgehend in Ruhe. Gut, vor jedem Auftritt streckte meine Angst ihren gehässigen, viel zu kleinen und genau genommen potthässlichen Kopf durch die Garderobentür um mir „nur das Schlechteste, totales Versagen oder ein gelangweiltes Publikum“ zu wünschen.… den ganzen Text lesen
Ihr fehlt mir
Es war letzte Woche Donnerstag. Sie war plötzlich wieder da, die Angst, die Panik. Aber anders als sonst, weil unbestimmt. Beruflich lief es gerade sehr gut, Home Office war und ist für mich eine Offenbarung. Ich persönlich, und das bitte ich auf keinen Fall zu verallgemeinern, ich also genieße es geradezu, ungestörter, konzentrierter, effektiver wie effizienter arbeiten zu können. Zudem nicht jeden Tag eine Stunde nur mit Fahrt zur Arbeit und zurück zu vergeuden für eine Tätigkeit, für die es nur eines Telefons bedarf.… den ganzen Text lesen
Der Schmerz der Erinnerung
Wenn ich einschlafen will, muss die Decke über meinem Ohr liegen. Ich muss ins Zimmer blicken, weil es Erinnerungen gibt, die das verlangen. Weil ich als Kind Albträume hatte und oft nicht schlafen konnte, weil es laut war. Nicht umweltgeräuschelaut, sondern wutundtränenundschreienlaut.
Weil ich irgendwann Angst bekam, vor lauten Tönen.
Ich liebe es, zu baden. Mit den Ohren unter Wasser. Weil der Schall dann dumpfer wird, die Geräusche gedämpfter werden.
Es tat weh in den Ohren und im Herz, wenn wieder durchs Haus geschrien wurde.… den ganzen Text lesen
Was heißt eigentlich mutig
Immer wieder bescheinigen mir Leser oder Zuhörer meiner Vorträge, ich sei doch sehr mutig, so mit meiner Krankheit umzugehen.
Das ist für mich ein zweischneidiges Schwert.
Was ich tue hat für mich nichts mit Mut zu tun, eher mit der Erkenntnis, dass ich viel zu lange darüber geschwiegen habe, dass es mir einfach gut tut, offen über meine psychischen Probleme zu sprechen.
Es ist nicht mit Angst belastet, die ich überwinden musste vor einer Gefahr, einer ureigenen Furcht vor etwas bedrohlich Unbekanntem.… den ganzen Text lesen
Mir geht es noch oft schlecht, aber das ist gut so.
Nein, heute gerade mal nicht, aber es ist nicht so, dass ich durch meine Therapien und das Buch plötzlich keine dunklen Gedanken mehr habe, keine Ängste.
Sie sind mir aber vertrauter als früher, berechenbarer, kontrollierbarer. Auch meine Suizidgedanken sind nicht gänzlich weg. Niemand braucht sich aber deshalb erschrecken oder Sorgen zu machen.
Sie sind jetzt so etwas wie ein guter Freund, der mir signalisiert, wann ich wieder zu übertreiben drohe. Immer, wenn ich wieder zu viele Schuldgefühle zulasse, wenn ich mich mal wieder für wertlos, belanglos, hoffnungslos halte, dann kommen diese Gedanken und ermahnen mich: „Uwe, denk nach, das sind nur Bilder von dir, die man dir in der Vergangenheit eingepflanzt hat, das bist nicht du.“… den ganzen Text lesen