Corona hat vieles verändert. Auch meine mediale Präsenz ist zurückgegangen. Der Auftritt bei Stern TV war der letzte größere.
Aber ich denke, das ist auch gut so. Wenn Interesse besteht, bin ich nach wie vor bereit, über meine Geschichte zu erzählen, aber da das Buch mittlerweile nur noch als E-Book und Hörbuch verfügbar ist, flaut auch die Aufmerksamkeit ab.
Vor allem an Schulen spreche ich weiterhin über meine Geschichte und bin auch in Kontakt mit der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und der Depressionsliga, um weiterhin aufzuklären und für eine Entstigmatisierung zu kämpfen.
Parallel aber widme ich mich zunehmend auch wieder mehr meinem zweiten Thema, dem Alltagsradfahren. Und auch das hat etwas mit meiner Angststörung und der Depression zu tun. Selbst ich als bekennender Sportmuffel musste erkennen, dass Bewegung für mich hilfreich ist, um die Gedankenspiralen und die Angst zu bekämpfen. Es geht meist darum, die Gedanken in eine andere Richtung zu lenken. Auch wenn ich es nicht wahr haben wollte, aber Corona hat auch mich wieder in depressive Phasen sinken lassen. Zu wenig neues, zu wenig Input für den auf der Überholspur operierenden Verstand.
Mal sehen, vielleicht kombiniert sich ja meine Aufklärungsarbeit über Mentale Gesundheit, Depression, Angststörung und Suizidprävention mit dem heimlichen Hobby Fahrradfahren. Wobei ich nicht zu den Sportlern beim Radfahren gehöre, ich bin bekennender Alltagsradler. Für mich ist das Fahrrad primär ein Verkehrsmittel um möglichst effizient und energiesparend von A nach B zu kommen.
Das nächste, was nun ansteht ist das Stadtradeln ab 1. Mai. Wer Lust hat, kann sich auf www.stadtradeln.de informieren oder gleich die App herunterladen. Dort gibt es nämlich auch noch die Möglichkeit, Gefahrenstellen in der eigenen Wohngegend zu melden. Ich bin in Schwäbisch Hall als ADFC Mitglied natürlich im dortigen Team dabei.
Letztlich dreht es sich doch immer um das gleiche Thema. Selbstfürsorge, lernen, das eigene Wohlergehen unabhängiger zu machen von äußeren Einflüssen und den Meinungen anderer. Früher war mir sehr wichtig, was andere über mich dachten. Heute werde ich unabhängiger, vielleicht auch einfach altersmilder. Natürlich gibt es nach wie vor Menschen, deren Meinung mir sehr wichtig ist. Aber es sind deutlich weniger geworden und was ich für Prioritäten setze, hat mehr mit meinem eigenen Weg zu tun, als früher. Noch gibt es einiges zu ändern, alte Zöpfe abzuschneiden und neue Gewohnheiten zu stärken. Aber es tut sich was. Auch das war und ist Teil meines Weges.
Und hey, wenn ihr meine Geschichte hören wollt, ich freue mich über jede Gelegenheit aufzuklären nach wie vor. Es braucht nur einen Saal, einen Organisator und etwas Werbung. Und teuer bin ich auch nicht ;). Für Schulen mache ich das Ganze auf jeden Fall kostenlos, dafür erbitte ich bei anderen Auftritten ein kleines Honorar, um die Aufklärungsarbeit an Schulen weiterhin kostenfrei anbieten zu können.
Ansonsten, wenn ihr mich seht und eine Frage habt, sprecht mich gerne an. Bin zwar kein Therapeut aber habe immer ein offenes Ohr für Betroffene.