Neben der Kultur, die sich ein Unternehmen auf die Fahnen schreibt, neben den Werten und Regeln existiert stets auch eine Subkultur, die oft sehr separat agiert, in Zeiten von Social Media aber auch schnell Einfluß auf die Gesamtkultur nehmen kann.
Und bevor ich das weiter ausführe gleich eine Warnung zu Beginn: Nein, man kann diese Subkultur weder verbieten noch kontrollieren. Aber man kann ein Teil davon sein.
Die einfachste Form ist bekannt als sogenannter Flurfunk. Gerüchte, die durch die Gänge getragen werden, meist Halbwahrheiten oder Fehlinterpretationen. Aber eben wirksam, und gerade in Zeiten, in denen es insgesamt etwas rauher im Markt zugeht .
Diese Subkultur verstärkt sich in Zeiten von Social Media und allen möglichen Plattformen für den informellen Austausch noch. So bilden sich auf Facebook geheime Gruppen, in denen sich Mitarbeiter jenseits von Teams oder Hierarchien austauschen. Es wird gechattet und all das meist nicht in der Arbeitszeit oder auf Arbeitsgeräten, sondern privat, mit dem eigenen Smartphone oder PC.
Schlecht, wenn das ignoriert wird oder gar im Unternehmen verpönt oder verboten ist. Hier gilt es, eine offene Kommunikation auch tatsächlich zu leben. Insofern ist es ein erster guter Ansatz, solche Plattformen ins Haus zu holen, den Austausch der Mitarbeiter zu fördern und zu erlauben und auf gar keinen Fall irgendeine Form von Reglementierung oder Zensur einzurichten, die die wichtigen Diskussionen sofort wieder vertreiben würde.
Vielmehr ist es hilfreich, kritisch mit sich selbst auch als Unternehmen zu sein. Denn wenn ich mich für jeden Kommentar, jede Diskussion im Internet Social Media System rechtfertigen muss, dann lasse ich das schnell wieder und suche mir andere Wege des Austauschs.
Es wird auch im Unternehmen über das Unternehmen gesprochen. Aber nur wer diese Gespräche als wichtigen Teil der Arbeit sieht (wer kennt nicht die plötzlichen Geistesblitze, wenn man gemeinsam einen Kaffee trinken geht und urplötzlich auf eine Lösung für ein schwieriges Problem kommt.), der wird auch einen großen Gewinn daraus ziehen. Ich habe schon vor einiger Zeit auf das Potential der versteckten Talente im Unternehmen hingewiesen. Eine gut gelebte Social Media und Gesprächskultur kann hier ungeahnte Potentiale heben. Dann darf aber nicht die Zeit der einzige Faktor für die Arbeitsleistung sein oder jemand nur dann arbeiten, wenn er gerade direkt an seiner aktuellen Aufgabe sitzt. Dann sollte das Unternehmen als ganzes gesehen werden und jeder Hinweis als wertvoller Beitrag zur Gesamtleistung.