Eine Studie ist eine Studie ist eine Studie

Bei einer Diskussion fiel es mir wieder auf. Da wurde, völlig zurecht festgestellt, dass eine Studie, die die eigenen Leistungen des Unternehmens schlechter bewertete als die der Konkurrenz völlig zurecht abgewatscht, weil die Datenbasis und das Vorwissen mangelhaft war.

Völlig richtig das. ABER: Der Leser, dem diese Studie in Tageszeitung, TV oder auch im Internet präsentiert wird, der hinterfragt nicht erst lange, wie valide die Studie ist. Der nimmt, ob nun zurecht oder unbegründet an, dass der Autor schon geprüft hat, dass die Daten valide und die Erkenntnisse richtig sind. So nur konnte zum Beispiel die Panik entstehen ob Acrylamid in Lebensmitteln. Denn die eigentliche Originalstudie stellte nur fest, dass eine Überdosis bei Mäusen zu Krebs führen konnte. Inwieweit das auf Menschen übertragbar oder auch nur realistisch war, wurde natürlich von den Medien nicht mehr hinterfragt.

Leider geht ein großer Teil der Bevölkerung offensichtlich noch immer davon aus, dass was in der Zeitung steht oder im Fernsehen kommt automatisch auch wahr ist. Dem ist aber nicht so, das mag auch vielen bekannt sein. Aber wenn im Alltag Aussagen aus Studien zitiert werden, mal ehrlich, wer hinterfragt da wirklich jedes Mal, ob diese Studie auch valide wahr? . Und wer macht sich schon die Mühe Wissenschaftszeitungen wie Spektrum der Wissenschaft heranzuziehen oder gar, Gott bewahre, die eigentliche Studie zu lesen.

Insofern, wir sollten immer dran denken. Der Kunde glaubt Studien und Testergebnissen. Ob diese nun valide und korrekt im Sinne einer großen Datenbasis und eines wissenschaftlich fundierten Vorgehens sind, interessiert den Durchschnittsleser nicht. Zurecht, denn tiefergehende Recherche benötigt Zeit.

Und Ergebnissen einer Studie zu widersprechen führt oft nur dazu, dass Kunden die Aussagen der Studie noch eher glauben, frei nach dem Motto: „Klar, das müssen die jetzt sagen, davon hängt ja ihr Umsatz ab.“ Ein Wirtschaft, die nur noch auf den Profit starrt, muss auch damit leben, dass man ihren Beteuerungen, das wäre ja alles nicht so und da hätte jemand fehlerhaft gearbeitet nicht mehr traut. So lange wir es nicht schaffen, dass in der Öffentlichkeit Konzerne nicht mehr nur als reine Profitmaschinen angesehen werden, so lange brauchen wir nicht zu erwarten, dass man unseren Aussagen mehr glaubt als dem, was in der Zeitung steht 😉