Nachdem Dorothee, eine liebe Kollegin von mir zur „Weihnachtsritual“ Blogparade aufgerufen hatte und mein Ruf als „Geek“, als Fan alles technisch/wissenschaftlichen mir ja nicht nur bei den Freunden des Bausparfuchses voraus eilt, will ich hier mal kurz erzählen, wie Weihnachten mit einem Geek Papa so abläuft.
Nun, manches ist anders als bei anderen, das gebe ich zu, aber vieles ist auch bei uns Geeks zu hause ganz traditionell.
Natürlich werden bei uns auch Plätzchen gebacken, und das übernimmt meine Frau, da ich in unserer Familie eher das Talent zum Kochen denn zum Backen besitze. Aber auch die Kinder machen mit und so haben wir eigentlich jedes Jahr um die Weihnachtszeit Unmengen an selbst gebackenen Plätzchen.
Auch jeder Advent wird ganz traditionell mit Adventskranz, stimmungsvoller Musik und Weihnachtsgebäck begangen.
Überhaupt ist für mich die Vorweihnachtszeit auch eine verstärkte Social Media Zeit. Denn dann macht es besonderen Spaß, mit den zum Teil doch recht weit entfernt wohnenden Freunden und Bekannten Erlebnisse auszutauschen und sich gegenseitig mit weihnachtlichen Stimmungsbildern zu versorgen.
(Bis heute sind meine Frau und ich so mit einer guten Freundin eng verbunden, die mittlerweile in Seattle lebt und dort bei einem relativ großen Softwarekonzern arbeitet 😉 )
Adventskalender sind ein eigenes Kapitel. Mit drei Kindern muss man einerseits jedem einzelnen gerecht werden, ohne dann eine Neiddebatte auszulösen. Und natürlich haben die Geek-Eltern auch den gewissen Ehrgeiz, einen besonderen Adventskalender zu zaubern. So bekamen unsere Kinder im letzten Jahr neben dem traditionellen Schokoladenadventskalender (nein, keiner mit irgendwelchem Öl drin) einen Lego Star Wars Kalender, da sie da gerade alle begeisterte Star Wars Fans waren. In diesem Jahr nun haben Mutter und Vater in einer gemeinsamen Suchaktion im Internet einen wirklich spannenden Adventskalender mit einem Tankstellenset inklusive fernsteuerbaren Tanklastzuges aufgetan. Und das auch noch in einem Maßstab, der zum Heiligabend auch für die traditionell aufgebaute Modelleisenbahn verwendet werden kann. Oft ist das Ritual an sich ein klassisch weihnachtliches, aber die Ausführung ist klar durch den Geek-Papa beeinflusst.
Denn an Heiligabend ist vieles bei uns, wie bei anderen Familien auch. Der Baum wird morgens aufgestellt und während meine Frau ihn eher klassisch mit einer Kugelfarbe, Strohsternen und Lametta schmückt, sind der Papa und die Kinder aus dem Wohnzimmer verbannt. Erst wenn das Glöckchen klingelt, dürfen wir dann zur Bescherung kommen.
Uns erwartet dann auch ein Baum mit echten Kerzen, wobei natürlich die ganze Pracht nur kurz wärt, und spätestens, wenn mit hektischen Aktivitäten beim Geschenke auspacken zu rechnen ist, werden die echten Kerzen gelöscht und – ganz Geek- die LEDs angeschaltet.
Dann wird auch tatsächlich noch gesungen und da unsere Kinder alle drei Klavierstunden haben, bekommen Mama und Papa dann auch noch etwas auf dem Klavier vorgespielt.
Ich lese danach noch eine möglichst spannende und amüsante weihnachtliche Geschichte vor und erst dann beginnt die Bescherung.
Eigentlich wird auch erst jetzt das ganze wieder geekig. Denn natürlich orientieren sich so manche der Wünsche an dem, was der Papa so über das Jahr an Dingen findet, oder was die drei bei ihren Internetausflügen selbst entdecken. Das kann dann ein fernsteuerbarer Hubschrauber sein, oder ein Micro mit Boxen, um die neuesten Erklärvideos für YouTube adäquat vertonen zu können. Und natürlich ist das im Vorfeld die große Aufgabe für mich. Im Internet zu recherchieren, nicht nur ob der Wunsch erfüllbar ist, sondern auch, ob er auch finanzierbar ist und vor allem auch den Qualitätsansprüchen des Geeks entspricht. Die beiden Weihnachtsfeiertage gehören dann ganz den Großeltern, wobei natürlich die Familie auch dann nicht ganz offline geht, es aber doch sehr genießt, bekocht zu werden und die zwei Feiertage im Kreise der erweiterten Familie zu genießen.