Rezension: Das Herz des Abwûn von E.M. Jungmann, ein gelungenes Debüt

353 Seiten, Preis 13,90 € erhältlich bei epidu.de

Freiheit beginnt mit Verantwortung …

Sie hat alles verloren: ihre Heimat und ihre Familie. Ellen aus Dachnat-Kgenmar ist noch ein junges Mädchen, als sie ihr Elternhaus verlassen muss, um fortan bei den gefürchteten Drachenköpfen, den Kgenmar, zu leben. Diese wurden einst von ihrer Gottheit, dem Abwûn, auf die Erde gesandt, um die Menschen zu beherrschen und anzuleiten. Seit vielen Jahrhunderten verbreiten sie nun Angst und Schrecken unter der Bevölkerung.

Als Ellen schließlich mit dem Obersten der verhassten Kreaturen den Bund der Ehe eingehen muss, vollzieht sich ein Wandel. Die große Prophezeiung nimmt ihren Lauf. Doch es gibt auch Neider. Wird es gelingen, in Frieden zu vereinen, was seit jeher durch Hass und Misstrauen auf beiden Seiten entzweit ist? Viel Blut wird fließen, doch dies ist erst der Anfang …

So der Klappentext zu E. M Jungmanns Fantasyroman. Und der Erstling ist durchweg gelungen.Die Kgenmar als eigene Rasse sind gut durchdacht, auch die eingestreuten fremden Namen und Begriffe tragen zur dichten Atmosphäre des Romans bei. Man wird schon nach wenigen Seiten in die Handlung hineingesaugt, der Einstieg erfolgt sehr schnell, ohne dass die Handlung dabei überhastet oder unausgereift wirkt. Sprachlich wirkt das ganze sehr konsistent, und ist ausgesprochen „angenehm“ zu lesen. Man mag den Roman gar nicht aus der Hand legen, will wissen wie es weitergeht, wie die Ehe von Ellen mit dem Obersten Kengmar sich entwickelt und welche Rolle Ellen in der Geschichte wirklich spielt.

Zum ersten Mal seit langem wieder ein Fantasyroman, bei dem man beim Einstieg nicht sofort weiß wohin sich die Handlung bewegt, und bei dem man die fremde Spezies erst im Laufe der Handlung genauer kennenlernt. Dabei bleibt die Handlung stringend und der erste Eindruck, den man über die Kgenmar erhält, wandelt sich im Laufe der Geschichte, man entwickelt sich praktisch in den eigenen Sichten mit der Hauptprotagonistin mit.

Und was mich besonders freut. Das Ende scheint für mich auf eine Fortsetzung hinzudeuten, was mich persönlich freuen würde, da ich den Roman wirklich verschlungen habe.
Interessant auch das Konzept, nicht nur eine fremde Rasse einzuführen, sondern damit auch gleichzeitig fremde Begriffe in die Geschichte mit einzuflechten, ohne dabei jedes Wort direkt zu erklären. Dabei hat die Autorin darauf geachtet, dass die Fremdartigkeit sich durch den gesamten Text zieht, aber das Lesevergnügen nicht behindert. Im Anhang werden die Begriffe zwar erklärt, aber ich muss sagen, auch ohne den Blick in den Anhang konnte ich der Geschichte sehr gut folgen, manchmal bewirkte die Fremdartigkeit der Begriffe sogar, dass man quasi empfindet wie Ellen, die Verwirrung, das Fremdartige der Kgenmar und damit auch die Verlassenheit, die Ungewissheit.

Ganz klare [xrr rating=5/5] 5 von 5 Sternen für diesen erstaunlichen und gelungenen Erstling. Und eine weitere Besonderheit des Romans sei auch noch erwähnt. „Das Herz des Abwûn“ wurde nicht einfach durch Einreichung des Manuskripts an den Verlag veröffentlicht. Der Roman wurde zuvor einer Jury aus Teilnehmern der Epidu Community vorgelegt und dort durch Abstimmung als verlegenswert erachtet. Ein spannendes Konzept, das in diesem Fall einen wirklich empfehlenswerten Roman als Ergebnis hervorgebracht hat.

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Vielen Dank dem Epidu Verlag und Blogg dein Buch für das Rezensionsexemplar.