Von Lesebefehlen, Gutmenschendünkel und der Qualität von Twitter

Oh wie schnell kamen sie aus ihren Höhlen gekrochen. Diejenigen die scheinbar dauernd mit erhobenem Zeigefinger durch die Welt laufen. Die immer an allem etwas auszusetzen haben.
Als das Beben in Japan begann und auch von einem Tsunami die Rede war ,ging ich sofort auf Twitter, um Informationen aus verschiedenen Quellen und aus erster Hand zu erhalten und auch weiterzugeben. Aber ach wie schnell waren jene da, gleich den Verdacht der Lust an der Katastrophe hatten. Die nur schlechtes bei denjenigen vermuten, die sich informieren wollen.
Klar, ich kann wegschauen, kann mir sagen, ist ja Japan, geht mich ja nichts an. Aber beklagen wir uns nicht dauernd gleichzeitig, dass wir wegsehen, wenn zum Beispiel in Afrika Menschen für ihre Rechte aufstehen?

Ich vertraue mittlerweile Twitter und den sozialen Medien mehr, wenn es um aktuelle Informationen geht, einfach, weil sie schneller sind, mehr Quellen verfügbar sind und gerade bei schnellen Ereignissen oft auch hilfreiche Informationen an die Beteiligten streuen.

Auch vor Twitter und Facebook haben wir uns schon vor den Fernseher gesetzt und fassungslos Unglücken zugesehen. Der Unterschied? Wir waren an wenige Quellen gebunden. Jetzt können wir selbst zur Verbreitung von Informationen beitragen, können uns aktiv informieren. Oder halt über andere meckern, und bei jedem gleich nur schlimmes vermuten.

Wir sollten uns vielleicht manchmal einfach das Gutmenschendenken schenken. Wer nicht über die Ereignisse in Japan informiert sein möchte, soll zur Zeit einfach die Medien nicht anschalten oder von mir aus mir nicht mehr folgen. Ich will wissen, was in Japan passiert. Zumal es direkte Auswirkungen auf die gesamte Welt haben kann.

Und nein, ich werde weder den polemisierenden AKW Befürwortern noch den AKW Gegnern im Moment folgen. Aber im Gegensatz zu Lesebefehlern und Gutmenschen will ich informiert sein.So objektiv wie möglich. Nur wer das Prinzip von Twitter noch nicht begriffen hat, kann das nicht verstehen. Aber offensichtlich gibt es sehr viele. Nur frage ich mich, was die dann überhaupt auf Twitter verloren haben.