Immer wieder erhalte ich Mails und Leserbriefe (was mich natürlich sehr freut), bei denen ich dafür bewundert werde, wie ich es geschafft habe, meine Depression zu besiegen.
Tut mir leid, aber das habe ich bei weitem nicht. Auch heute noch gibt es Tage, da macht sich der schwarze Hund zu meinen Füssen breit und will mich am Leben hindern.
Die Diskussion, ob meine Depression, ob Depression generell heilbar ist, ist für mich müßig, da bin ich zu sehr Wissenschaftler, um mir hier irgendwelche Urteile anzumaßen, wenn selbst die Wissenschaftler, die sich aktiv damit befassen, noch nicht einig sind. Ich habe Mittel und Wege gelernt, den Absturz so früh wie möglich abzufangen, aber auch mit Rettungsseil stürze ich noch ab, aber nicht mehr so tief. In einem anderen Blog habe ich in einem Gastbeitrag geschriebenanderen Blog habe ich in einem Gastbeitrag geschriebenanderen Blog habe ich in einem Gastbeitrag geschrieben, es brauche Geduld, Offenheit und Vertrauen, damit eine Besserung durch Therapie gelingen kann. Ich habe schon Prügel dafür bezogen, dass ich darauf hingewiesen habe, auch wenn die Suche schwer und lange ist, nicht den erstbesten Therapeuten, der Zeit hat zu wählen. Dazu stehe ich nach wie vor. Wenn ich mich nicht öffne, dem Therapeuten nicht vertraue, dann hilft die beste Therapiesitzung nichts. Und ich darf nicht erwarten, schnelle Erfolge zu erzielen, psychische Krankheiten sind komplex und widersetzen sich einfachen Lösungen (und nein, wer jetzt gleich wieder mit böse Pharma, super Alternativmedizin kommt, spart es euch, das zieht bei mir nicht, mich interessieren keine psychologischen Chemtrail Gedankenmodelle)
Ja, mir geht es viel besser als zur Zeit meines Suizidversuchs. Das ist aber auch nicht verwunderlich, war der Absturz damals doch sehr tief und schon am nächsten Tag, ganz ohne Therapie für mich kein valider Weg mehr.
Es waren und sind viele kleine Schritte, Tricks und Erlebnisse, die mich immer wieder aufbauen, festigen oder wieder aus dem dunklen Tal holen.
Aber gesund, sorry, nein. Auch ich habe noch dunkle Phasen, aber nachdem Jahre mein schwarzer Hund mich kontrolliert hat, hab ich langsam die Kontrolle zurück. Zumindest die meiste Zeit.
Und Leserbriefe, euer Zuspruch, ja auch eure Kritik helfen mir. Und dass mein Buch scheinbar für mehr Menschen eine Hilfe und eine Stütze ist, als ich gehofft habe. DAS ist wirklich etwas wunderbares, was mich motiviert, weiter zu kämpfen, weiter aufzuklären und ja, im Moment arbeite ich am Nachfolgebuch, das wohl 2019 im Sommer bei Bastei Lübbe erscheinen wird. Dann vielleicht mit ein paar neuen Erkenntnissen vor allem aber mit weit mehr Fokus auf die Familie, die Angehörigen und das Umfeld.