Etwas, dass man mit Depressionen oft genug hat ist Angst. Angst davor, Menschen könnten glauben, man sei nicht mehr leistungsfähig. Angst davor, man würde in die Arbeitslosigkeit abrutschen, ein Fall für Hartz IV werden, diesen Niedergang nicht mehr aushalten und doch wieder den finalen Ausweg suchen.
Es ist ja nicht so, dass nicht viele dieser Gedankengänge auf begründeten Annahmen beruhen. Aber in einem depressiven Schub verrücken hier die Wahrscheinlichkeiten. Man sieht sich schon in den nächsten Wochen am Ende, verlassen, alleine, hoffnungs- und hilflos.
Wenn man dann einen Menschen an seiner Seite hat, leidet dieser zwangsläufig mit. Denn auch wenn jetzt manche annehmen mögen, mit jemandem, der einem die Realität vor Augen führt, wird das alles schon wieder, falsch gedacht. Man findet genug plausible Wege auf dem schlimmstmöglichen Pfad zu bleiben. Und selbst wenn man sich bewußt gemacht hat, so schlimm wird das Ganze nicht. Es bleibt ein ungutes Gefühl, ein Kribbeln, eine permanent anwesende Nervosität, die einem die Tage zur Hölle macht, weil man immer wieder in Ängste in Befürchtungen von Niedergang abrutscht und letztlich nichts genießen kann, was wiederum die Gesamtverfassung schlechter werden lässt.
Ich kenne kein probates Mittel gegen diese Ängste, außer sie auszuhalten und auf eine langsame Abnahme der Panik zu hoffen. Und ich möchte endlich wieder die optimistische Realität, die ich früher hatte. Das, was ich im Moment meine Realität nenne, gefällt mir nicht, selbst mit all den tollen TV Auftritten und dem Buch. Vergängliche Ereignisse im Blick auf die nächsten Jahre.