Die panische Suche nach einer Steckdose und der hektische Griff zum Ladekabel könnten bald Geschichte sein: ob mit dem eigenen Urin oder Gas aus dem Feuerzeug, Forscher und Wissenschaftler versuchen immer wieder neue Wege zu finden, Smartphone und Co. drahtlos aufzuladen.
Standard: Smartphones kabellos mit Energie versorgen
Verschiedene Mobiltelefon-Hersteller haben sich schon vor einiger Zeit Gedanken gemacht, ihren Kunden Lösungen anzubieten. So offeriert die Marke Samsung den Nutzern des Galaxy S4 und S5 ein sogenanntes „Wireless-Charging Pad“ (WPC), mit dem das Smartphone ganz einfach unterwegs geladen werden kann. Auch für das iphone 5 und 6 ist eine drahtlose Betankung mit einer Qi-Hülle (induktive Energieübertragung) möglich.
Eine weitere Alternative stellt bisher der Griff zu den Modellen Google Nexus 4, Nexus 5 sowie Nokia Lumia 920 und 1520 dar. Auch diese Handys können via WPC und/oder Qi- Technik ganz ohne Strom geladen werden.
Mehrere dieser genannten Drahtlos-Standards soll künftig das neue Samsung Galaxy S6 (erhältlich z.B. hier) unterstützen. Das Modell wird im April auf den Markt kommen und kann laut Blog-Post des Entwicklungsleiters sowohl mittels Qi-Hülle, als auch WPC geladen werden. Diese Multi-Kompatibilität soll ein drahtloses Aufladen künftig noch einfacher machen.
Zwischenlösung: Das Handy mit Zusatzakku aufladen
Neben den oben vorgestellten Lademöglichkeiten gibt es heute zudem die Option, die Laufzeit des Smartphones mit sogenannten Zusatzakkus oder auch Power-Akkupacks, wie z.B. von Mugen oder ZeroLemon, zu verlängern. Hier kann man sich je nach Vorliebe für eine von zwei möglichen Varianten entscheiden: entweder für ein Modell, das sich ins Smartphone-Case integrieren lässt; oder für einen separaten Akku, der via Kabel mit dem Handy verbunden werden kann.
Zusatzakkus für Smartphones und Tablets lassen sich mitunter auch mit Solarenergie betanken. Dies dient jedoch eher nur einer kurzen Verlängerung und ist nicht geeignet, Smartphone oder Tablet länger am Laufen zu halten.
Zukunftsmusik: Energie tanken mit Urin oder Feuerzeuggas
Natürlich gibt es auch in Puncto Akkutechnologien von Smartphones einiges an Kuriositäten. „Ich habe es im Urin“ bekommt hier eine gänzliche neue Bedeutung: laut britischen Forschern soll der nämlich, mittels verschiedener Bakterienkulturen, das Smartphone laden können. Zumindest solange, dass es für eine schnelle Runde surfen oder eine SMS reiche, so die Wissenschaftler. Bill Gates, der das Projekt finanziell unterstützt, scheint von einem Erfolg überzeugt zu sein. Wie das Ganze im Alltag funktionieren soll, bleibt fraglich.
Vielversprechender ist da die Idee des Dresdner Start-up Unternehmens eZelleron. Mit dem sogenannten „Kraftwerk“, das voraussichtlich ab Dezember auf dem Markt erhältlich ist, soll es möglich sein, das Handy mittels Feuerzeug- oder Campinggas zu laden. Ein handelsüblicher USB-Anschluss verbindet dann das Smartphone mit dem Gastank und sorgt für einen Energieschub egal wann, egal wo.