Hatten wir es nicht eindringlich bei Blackberry erlebt? Da hat man ein scheinbar jahrelang erfolgreiches Geschäftsmodell vor die Wand gefahren. Warum? Weil man glaubte, auf alle Ewigkeit der einzige sein zu können, der Business Kunden zufriedenstellt.
Aber mit der sich immer weiter auflösenden Trennung von Business und Privat geht nun eben auch dieses Geschäftsmodell zu Ende.
Der Kunde will nicht zwei Geräte sondern eines, mit dem er beides kann, geschäftlich arbeiten, telefonieren, aber eben auch die privaten Mails bearbeiten, Spiele spielen, Medien konsumieren. Und hier kommen Anbieter wie Apple ins Spiel, die durch die Mischung aus elitärem Gebaren und schickem Design die Geschäftskunden scharenweise anlockten. Und wer erst mal privat ein deutlich besseres Stück Hardware in den Händen hält als im Büro, der will früher oder später auch geschäftlich all das, was sein privates Endgerät schon kann.
Das scheint nun wiederum Microsoft immer noch nicht erkannt zu haben, scheinen sie doch auch unter ihrem neuen Chef Satya Nadella weiterhin den Fokus aufs Business zu legen. Dort braucht man aber schon lange nicht mehr zwingend einen Windows PC oder Notebook. Alternativen sind da, viele schwenken zu Apple, manche zu Linux und gerade im Bildunsgbereich scheinen sich mittlerweile die Chromebooks zu verkaufen wie geschnitten Brot.
Wenn Microsoft hier nicht schnell die Kurve kriegt, dann könnte aus dem einstmaligen Marktführer schnell ein zweiter oder dritter werden, der nur noch Nischen bedient und den großen Kuchen nicht mehr kosten darf.
Die Philosophie des einen Erscheinungsbilds auf allen Endgeräten wird so nicht funktionieren, da die Nutzer auf den verschiedenen Formfaktoren und Anwendungsgebieten ganz andere Anforderungen haben. Hier wäre eine diversifizierte Strategie mit einer mobilen und einer Office Plattform meiner Ansicht nach die sinnvollere.
Aber die Zeit wird zeigen, ob sich Microsoft weiterhin halten kann oder der Siegeszug der einstmaligen kleinen Konkurrenten sich wie bislang fortsetzt.