Darf ein Unternehmen nicht auch Fehler machen?

Bei all dem Hass, der gerade auf Amazon herniederprasselt, möchte ich nur mal eine Frage in den Raum stellen. Wir wissen, Amazon ist kein  kleines Unternehmen. Nicht jeder in jeder Entscheidungsebene kann hier über alle Zusammenhänge bei Subunternehmern bescheid wissen bzw. muss gelegentlich auch darauf vertrauen, was ihm von der Geschäftsführung des Subunternehmens versichert wird. Amazon zieht jetzt Konsequenzen und kündigt Subunternehmen oder veranlasst, dass wiederum beschäftigte weitere Subunternehmen gekündigt werden.

Dennoch ist der Protest weiterhin laut und die Empörung groß.

Nur mal so als Frage in den Raum gestellt. Was muss ein Unternehmen wie Amazon machen, damit Vertrauen wieder hergestellt wird? Oder ist es nicht oft auch so, dass da einfach die Empörung zum Selbstläufer wird und mit nichts mehr eindämmbar ist?

Ich will hier mit nichts die Geschehnisse rechtfertigen, aber ich wäre mal an Meinungen dazu interessiert, ob wir mit Fehlern von Unternehmen nicht manchmal deutlich ungerechter umgehen, wenn sie eine bestimmte Größe oder Marktmacht erreicht haben, oder wenn durch eine kritische Masse enttäuschter Kunden ein Shitstorm am Leben gehalten wird, der nicht mehr rational begründbar ist.

Denn auch andere Unternehmen haben bei den Beschäftigten Fehler gemacht, wurden im Fernsehen angeprangert nur kräht da oft schon nach ein zwei Tagen kein Hahn mehr danach. Was ist also bei Amazon so anders?

Wie gesagt, ich stelle es als Frage in den Raum, einfach weil ich selbst mit dem Thema nicht wirklich korrekt umzugehen weiß. Ich kann mir nur sehr gut vorstellen, dass durch solche Ereignisse die OFFENE Kommunikation zwischen Unternehmen und Kunden nicht gerade gefördert wird.

Mein Eindruck, aber das ist nur ganz persönlich ist, wir sind es auch als Kunden noch nicht gewohnt, dass Social Media solche Effekte erzeugt und sind möglicherweise genau so wenig wie manche Unternehmen bereit sind offen Fehler zuzugeben, bereit unsererseits Entschuldigungen oder nachgelagerte Konsequenzen einfach als das anzunehmen, was sie möglicherweise sind. Ehrlich gemeinte Eingeständnisse eines Fehlers.