Blogparade:Und was machen Sie so beruflich?

Wibke Ladwig startet eine Blogparade. Und das zu einem Thema, das mir in mehrfacher Hinsicht auf den Nägeln brennt.

Was mache ich denn nun so beruflich? Da möchte ich etwas weiter ausholen.

workplace
Auch das ist mein „Arbeitsplatz“, zumindest als Blogger, Forscher, Autor

 

Denn laut meinem Hochschulabschluß bin ich Magister Artium Computerlinguistik und KI. Als Berufsbezeichnung gebe ich Informatiker an. Meine momentane Stellenbeschreibung ist die eines Referenten Online Marketing. Im Nebenberuf, zwar selten, dann aber mit Herz als Referent, Berater und Blogger zu allem rund um Social Media und Mobile Computing sowie Arbeitswelt der Zukunft unterwegs.

Und ich denke, das genau ist es, was mich ausmacht. Dass man mich nicht auf DEN Beruf festlegen kann. Ich versuche, aus Themen und Dingen, die mich interessieren, faszinieren, bewegen oder die ich für die Zukunft für wichtig erachte meine Tätigkeit zu definieren. Darum bin ich möglicherweise auch vor einem Jahr aus der IT ins Marketing gewechselt, aus dem Doing ins Konzipieren. Weil ich denke, dass auch wir Informatiker uns werden immer weniger mit dem Software entwickeln befassen müssen, und viel mehr damit, Konzepte zu finden, wie wir Probleme des Alltags mit Software lösen. Weg vom Verkaufen von Programmen, hin zu einer Beratung für die richtige Lösung eines Problems.

Und was für mich aus der Sicht eines ITlers gilt, wird für immer mehr „Berufsbilder“ und Berufskarrieren gelten. Ich denke, wir alle müssen uns von dem Bild verabschieden, dass wir das, wofür wir „ausgebildet“ wurden, auch ein Leben lang machen. Wir bekommen Rüstzeug für bestimmte Themen mit auf den Weg, aber auch durch den immer schnelleren Wandel in der Gesellschaft, bedingt durch neue Kommunikationsformen und neue Medien ist der Satz vom „lebenslangen Lernen“ endgültig für die breite Masse wichtig geworden.

Nicht, weil wir ohne zu lernen unsere erlernte Tätigkeit nicht mehr ausüben könnten. Vielmehr müssen wir uns damit abfinden, dass viele Tätigkeiten, die wir zum Anfang unseres Berufslebens erlernt haben im Laufe der Zeit starken Veränderungen unterzogen sind oder gar ganz verschwinden.

Dafür bieten sich neue Chancen, die warzunehmen eine breite Sicht auf die eigenen Fähigkeiten bedingt. Möglicherweise entwickelt sich etwas, das wir zunächst als Hobby neben unserem eigentlichen Beruf betreiben zu einem neuen Fulltime Job. Und was ich auch für die Zukunft sehe ist eine höhere Bedeutung von selbständiger Tätigkeit. Sei es im eigentlichen Sinn des Wortes als Freiberufler oder innerhalb eines Unternehmens, in dem es meiner Ansicht nach in Zukunft um erfolgreich zu sein immer flexiblerer Strukturen bedarf, um dem beschleunigten Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft auch mit dem eigenen Unternehmen folgen zu können.

Insofern, im Moment arbeite ich im Marketing an den Themen Social Media und verschiedenen teils technisch unterlegten Themen. Mein Beruf, schwer, meine Berufung, Veränderung zu begleiten, zu unterstützen, zu fördern und zu bewerten. Wie dann mein Jobtitel heißt, das ist für mich persönlich unwichtig. Und dass in meinem Ausweis als Berufsbezeichnung „Informatiker“ steht, hat mehr mit meiner Ausbildung als mit meinem aktuellen Arbeitsumfeld zu tun.