In einem vielbeachteten Essay hat Tim Berners-Lee im Scientific American vor einer Inselbildung durch die Begehrlichkeiten von Social Media Plattformen wie Facebook aber auch durch die Aufkündigung der Netzneutralität durch Mobilfunkdienstleister gewarnt. Und er hat recht. Alleine der jüngste Zensurfall bei Facebook zeigt, wie dominant die grossen Plattformen geworden sind, wie sehr sie unsere Rezeption des Netzes kontrollieren. Wir müssen aufpassen, dass wir nicht die Infrastruktur, die durch die grossen Dienstleister bereitgestellt wird, mit dem gesamten Netz verwechseln. Denn so paradox das klingen mag. Fokussieren wir uns zu sehr auf die grossen Plattformen, so schränken wir unsere Vernetzung und die damit verbundene Freiheit wieder ein. Plötzlich sind nur noch die Kontakte sichtbar, die auch auf Facebook sind, plötzlich interessieren sich die User nur noch für die Videos, die von einer breitbandig angebundenen Plattform schnell gestreamt werden.
Gerade deshalb sind für viele Netizens im Moment evtl. solche Ansätze wie Diaspora interessant, die genau das wollen, die Wahlfreiheit im Netz wieder herstellen und die Dominanz einzelner Marken zu brechen.
Das Netz gehört nicht den Konzernen und Plattformen, das Netz gehört uns allen, die wir uns darin bewegen. Das dürfen wir nicht vergessen und uns auch nicht wegnehmen lassen.