Auch im Unternehmen muss man sich in Zukunft daran gewonnen, dass die normalen Hierarchien des Wissens zunehmend durch die neuen Technologien abgelöst werden. Jeder kann sich immer schneller informieren, Google und Wikipedia sind auf den meisten Smartphones verfügbar und somit kann der übliche „Fachexperte“ im Unternehmen immer seltener mit Buzzwords einen Blumentopf gewinnen. Schon heute sind die „unteren Etagen“ der Unternehmen bereits besser informiert, als die in ihren Managementgeschwängerten Führungsetagen beheimateten Zahlenverwalter (Manager). Wenn ich als Mitarbeiter bereits Folien vereinfachen muss, damit sie mein Vorgesetzter versteht, dann ist in Zeiten des Crowdsourcing der Weg nicht mehr weit zum kompletten Umgehen der Verwaltungsebenen. Warum? Der grosse Vorteil ist die Beschleunigung. Heutzutage ist man als Entwickler und „einfacher Mitarbeiter“ oft mehr damit beschäftigt, verschiedenste Exceltabellen und Zahlengräber fürs Management zu produziern, als wirklich zu arbeiten. Wenn hinter mir dauernd jemand steht, der für die Softwareentwicklung die vor mir liegt wissen will, wie viele PT ich dafür brauche, möchte ich ihm am liebsten zurufen. „So viele bis ich fertig bin, stupid.“ Es gibt nun mal keine festen Zahlen für die Aufwände zur Entwicklung von etwas neuem. Und wer glaubt, mit immer mehr Kontrolle und Überwachung der Mitarbeiter, wird man besser, wird früher oder später erleben, wie sich gerade die besten Köpfe nach anderen Tätigkeiten umsehen. Früher war es leicht, als Management von oben herab zu agieren, heute ist das Wissen in der Crowd und wer das ignoriert, verliert.
Der Experte von heute muss vor allem auf das Wissen der vielen reagieren und den Katalysator bilden. Denn er ist längst nicht mehr der Inhaber des technischen Wissens. Er ist vielmehr der Verwalter und Koordinator geworden.