Ein ganz entspannter Urlaub. Und das gerade weil er online lief.

Es gibt ja dieses meiner Ansicht nach idiotische Bild vom Urlaub, das damit beginnt, dass alle davon schwärmen, in Funklöcher zu reisen, um nicht mehr erreichbar zu sein. Denkfehler, denn was passiert dann, wenn man zurück kommt. Erreichbar bin ich immer. Wenn ich es will.

Aber lassen wir das, berichten wir lieber von wundervollen 7 Tagen England, die gerade deshalb so gut liefen, weil wir eben nicht offline waren.

Schon die Anreise gestaltete sich dank „Waze“ sehr entspannt. Waze, das Social Sharing Navi sagte uns nämlich einige Staus und Hindernisse an, die selbst im Radio überhaupt nicht erwähnt wurden. Und was ich festgestellt habe. Auch diese Software funktioniert im Ausland nochmals weit besser. Kaum hatten wir das technophobe Deutschland verlassen, tauchten auf den Waze Karten plötzlich jede Menge andere Fahrer mit der Software auf und es gab jede Menge Infos die teils minutenaktuell waren.

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Unser Ibis Style Hotel war wirklich klasse

Dass ich sowohl den Urlaub, als auch unser Hotel für die Übernachtung in Calais online übers Tablet gebucht hatte, muss ich wohl nicht extra erwähnen, wohl aber, dass es dank Beurteilungsseiten auch tatsächlich ein sehr schönes und kinderfreundliches Hotel war, das dank Preisvergleichen und Tipps meiner Community auch noch extrem günstig im Preis und in der Lage (ein paar Minuten bis zum Fähranleger) war.

In Frankreich waren wir alle relativ unbedarft, was die Sprache angeht, dafür konnte uns Wordlens bei dem einen oder anderen Schild eine wörtliche Übersetzung liefern und Google im Restaurant den angebrachten Trinkgeldbetrag.

Auch einige interessante Sehenswürdigkeiten inklusive deren Geschichte und Lage fanden wir dank elektronischer brandaktueller Reiseführer, ebenso verschiedene Öffnungszeiten. Das Cottage in England war zudem nur dank Google Maps einfach zu finden. Im Standalone Navi fehlte die Einfahrt völlig. Ganz begeistert waren unsere Kinder, als wir dank Google und London Taxi noch die Straße fanden, in der die neue Sherlock Serie gedreht wird, denn die echte Bakerstreet kommt in der TV Serie nicht vor sondern die  North Gower Street.

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North Gower Street die Bakerstreet 221b der neuen Sherlock Serie

Auch in England diente uns das Smartphone als Reiseführer, der topaktuell war und zudem auch geschichtliche Hintergründe und spannendes Spezialwissen lieferte.

Ich kannte zum Beispiel die Wachen im Tower of London stets als „Beefeater“, in Wirklichkeit heißen diese aber „Yeoman Warders of Her Majesty’s Royal Palace and Fortress the Tower of London“ und spricht man von ihnen als Beefeater, ist das eine Beleidigung. Sehr gut war auch, dass wir alle Termine für Wachablösungen und die Öffnungszeiten der Londoner Sehenswürdigkeiten sowie zum Teil die Wartezeiten an den Schlangen dort online abrufen konnten. So kamen wir ohne jede Wartezeit in das London Eye und dank einiger Tipps auf Foursquare waren wir auch bei den Wachablösungen im Tower of London rechtzeitig und lange genug, denn die normalen Touristen verpassen beim Collecting the Word, also dem Abholen der Tagesparole für die Angestellten und Wachen des Tower nach dessen Schließung den zweiten Teil, wenn die Wachen wieder zurückkehren und dann noch nach und nach ausgetauscht werden.

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Ganz links Richard, dem wir ein echtes englische Frühstück und eine interessante Einführung in Englands Geschichte verdanken und mit dem wir jetzt eine Mail Freundschaft haben.

Ein weiteres Online Highlight war das Treffen mit einem sehr sympathischen Rotarier aus Battle, der seinen Enkel nach London in die Charing Cross Station brachte, damit dieser wieder zu seiner Mutter fahren konnte. Nicht nur, dass daraus eine EMail Freundschaft seines Enkels mit unserem Ältesten und seiner Enkelin mit unserer Tochter entstand, wir wurden auch für den Mittwoch von ihm eingeladen zu einem originalen englischen Frühstück, nachdem wir ihm erzählt hatten, das unsere Kinder das unbedingt probieren wollten (alle drei mochten es übrigens sehr). Und danach bekamen wir noch hochspannenden Geschichtsunterricht geboten, als er mit uns Battle Abbey besuchte, wo Wilhelms der Normanne 1066 das Ende des Angelsäschischen Englands einläutete durch die berühmte Schlacht von Hastings.

Nachdem wir die ersten Besuche geplant hatten, haben wir dann spontan noch Bodiam Castle besucht, das ich über eine Umkreissuche  nach schönen Objekten aus dem english heritage bzw. dem National Trust  gesucht hatten und das dabei hervorstach.

Und es hat sich wirklich gelohnt.

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Bodiam Castle

Oh, und natürlich machten wir viele Bilder und zwar nur mit den Smartphones, die wir dann, dank Auslandsflats bzw. britischer SIM Karten sofort online sicherten.

Was mir allgemein aufgefallen ist, ist die viel stärkere Nutzung  von Smartphones und Tablets durch alle englischen Bevölkerungsschichten. im Zug nach London lasen die meisten mit Tablet oder EBook Reader. Als ich mir ein kostenloses Exemplar einer Lokalzeitung sicherte, war ich fast der einzige im ganzen Zug, der das noch auf Papier las während um mich herum mindesten 3 Passagiere das Blatt online lasen.

Alles in allem war der Urlaub überaus entspannend, und das vor allem, weil wir immer und überall online Zugriff hatten und tagesaktuelle Nachrichten bei uns. Dabei half die gute Versorgung auch auf dem Land  mit LTE sowie die weite Verbreitung von freiem WLan auch in kleineren Städten. Meist waren die Telefonzellen gleichzeitig kostenlose WLan Hotspots.

Was außerdem ganz angenehm war, war die Ausrüstung unseres Zuhauses daheim in Deutschland als Smarthome. So konnten wir immer nachvollziehen, ob jemand versuchte, ins Haus zu gelangen, hatten dank Hue Lampen auch eine Anwesenheitssimulation am Laufen, die noch von unserem Haussitter ergänzt wurde und sahen via Live Streaming Webcams, wie es den Haustieren der Kinder geht und was am Haupteingang so vor sich ging. Und wir konnten nachverfolgen, wie viel Glück wir in England mit dem Wetter hatten. Nur beim Besuch von London hatten wir vormittags mit etwas „Drizzle“ zu kämpfen, ansonsten hatten wir bestes Sommerwetter.

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Das Haupthaus unserer Farm. Wir lebten wirklich mit den Farmleuten, hatten Schafe, Hühner, Hunde um uns und eine fantastische Zeit bei bestem Sonnenwetter.

 

 

 

 

 

 

 

Die abschließende Überraschung kam dann von Google, das eine wunderschöne „Story“ aus unserem Urlaub und den hochgeladenen Fotos erstellte.