Depression. Meine Diagnose. Mein persönliches Monster. So zumindest dachte ich. Einer Eingebung folgend hab ich aber Anfang des Jahres eigeninitiativ bei meinem Hausarzt nach einem angstlösenden Medikament gefragt. Schliesslich hatte mich mein Therapeut beständig auf meine Angststörung therapiert.
Tatsächlich hat es geholfen und hilft immer noch. Ich kann sagen, so angstfrei und entspannt habe ich mich noch selten gefühlt. Zumal ich parallel in einem neuen Team beginnen durfte, in dem ich mich unglaublich wohl fühle und Dinge tue, die mir Freude bereiten.
Was lerne ich daraus? Wieder mal wurde mir bewiesen, dass ich eigeninitiativ immer noch die besten Entscheidungen für mich treffe. Dass ich auf besorgte Mitmenschen, die mahnend erinnern: „Schaffst du das auch, ist das nicht zu viel?“ einfach nicht hören sollte. Das ist eigentlich schon sehr traurig, weil es mir meinen jahrelangen Eindruck bestätigt, dass ich etwas anders als der „normale Mensch“ bin. Andererseits weiß ich jetzt, dass ich Meinungen dritter gerne auch mal ignorieren darf, wenn ich dabei kein gutes Gefühl habe.
Vermutlich war das einer meiner Schlüsselfehler der Vergangenheit. Aus Angst vor Strafe oft klein beigeben und zu sehr auf andere hören, denen es eher um ihren als meinen Vorteil ging.
Fremdbild und Selbstbild. Das kann mir getrost gestohlen bleiben. Bislang haben mir Fremdbilder nur geschadet und mich beinahe umgebracht.
Ich bin so wie ich bin okay. Wer damit nicht zurecht kommt, darf das Problem gerne bei sich suchen, mich interessiert es nicht mehr.