Es ist der große Hype. 3D Druck, jeder wird zum Produzenten.
Ich denke aber, das ist ein Hype, der wieder verebben wird und erst in ein paar Jahren, ähnlich wie die Tablets neu aufersteht.
Warum sehe ich das so? Nun, wie viele Hypes beruht die Aufregung im Moment auf der Vision des möglichen. Und darauf, dass eine große Gruppe von Geeks alle möglichen Experimente mit 3D Druck macht und damit herumspielt. Aber es gibt verschiedene Faktoren, die zeigen, dass es noch ein weiter Weg ist.
Zum einen sind wirklich gute 3D Drucker immer noch zu teuer.
Und dabei verlange ich von einem guten, sinnvollen 3D Drucker folgende Aspekte:
Preis irgendwo um die 300-400 Euro (der normale Kunde hört Drucker und erwartet solche Preiskategorien wie bei normalen Druckern).
Möglichkeiten: Es sollten größere Objekte realisierbar sein. Also zum Beispiel auch größere Einzelteile für den Ersatz von kaputt gegangenem. Man sollte ganze Spielzeuge drucken können. Und hier gleich der nächste Punkt. Es müssen unterschiedliche Materialien sein und der Rohstoff darf nicht übermäßig teuer sein.
Bedienbarkeit: Wir erinnern uns, wer den Tablet Hype neu angestoßen hat? Bill Gates hat schon Anfang der 2000er Jahre Tablets gezeigt, auch welche ganz ohne Tastatur, nur mit Touchscreen. Aber erst durch Apples IPad began der Siegeszug. Ein 3D Drucker muss sehr einfach sein, leicht zu bedienen, im Prinzip ähnlich leicht, wie ich einen Text ausdrucken kann. Und es müssen unterschiedliche Materialien möglich sein. Ja, das halte ich für sehr wichtig, denn nicht alles, was aus Plastik druckbar ist, macht auch Sinn. Manchmal sollte es ein Metallobjekt sein, insofern sind verschiedene Materialien die verschiedenen Tintenfarben des 3D Drucks. Und gerade der Durchschnittsnutzer will sich keine Gedanken über Materialwechsel oder ähnliches machen müssen. Er will das gewünschte Objekt an den Drucker schicken und das fertige Ergebnis entnehmen (Wer den Replikator aus Star Trek kennt weiß, was ich meine…)
Und die Drucker sollten auch „gut aussehen“. Sie sollten natürlich keine Design Preise gewinnen müssen, aber ich will mir nicht ein Gestell aus Stäben, Kabeln und Platinen in mein Homeoffice stellen ( na ja, ich als Person schon, aber da haben wir halt wieder mal das Erzähler ich, denn „Ich“ der Kunde hat da ganz andere ästhetische Ansprüche als ICH der Geek)
Nicht falsch verstehen, ja, 3D Druck ist die Zukunft. Aber diese Zukunft liegt meines Erachtens noch mindestens 7-10 Jahre vor uns.