Google und andere Hersteller experimentieren mit Brillen, die als Schnittstelle zum Netz dienen.
Gerüchte besagen, dass nachdem andere Konzepte auf Kickstarter erfolgreich finanziert wurden jetzt auch Apple an einer Uhr mit Internet Zugang arbeitet und von Samsung kam die Bestätigung, dass auch sie an einer Smartwatch arbeiten.
Alles bloß Spinnerei? Ich denke nein, vielmehr erleben wir hier den nächsten Schritt hin zu einem Always On Internet, das sich nahtlos in den Alltag integriert. Denn was immer noch stört sind die Smartphones. Ja, genau. Klingt komisch. Aber ist es nicht ungemein umständlich, sobald man eine Information braucht.
Was von Nöten ist, ist eine Art der Informationsvermittlung die entweder gar keine direkte Interaktion verlangt (Brille) oder zumindest so unauffällig funktioniert, wie zum Beispiel der Blick auf die Uhr. Denkbar ist auch eine Kombination mit anderen bereits funktionierenden Verfahren wie Sprachausgabe, wobei die Interaktion zur Befehlsweitergabe ans Device immer noch die grösste Hürde sein dürfte. Spracheingabe würde wieder zu merkwürdigen, mit sich selbst sprechenden Menschen führen. (Ich nenne es das Headset Phänomen).
Noch warte ich auf meine Pebble, bin aber schon gespannt, ob sie mir manchen Griff zum Smartphone ersparen wird. Aber definitiv haben wir noch nicht das Ende der Interaktionsvermittlung mit dem Netz kennengelernt. Es bleibt spannend und erste Schritte in die Richtung sehen schon vielversprechend aus.
Aber es werden sich auch neue Fragen aufwerfen, so die, wie wir als Gesellschaft damit umgehen, wenn jeder zu jeder Zeit online sein und alle möglichen Daten abrufen kann. Was bedeutet das für unsere alltägliche Interaktion. Wie werden wir damit am Arbeitsplatz umgehen? Werden Arbeitgeber solche Devices verbieten? Und wird sich das überhaupt durchsetzen lassen?
Wie werden wir in Zukunft zwischen privat und Beruf unterscheiden, wenn wir permanent als Person im Netz präsent sind, ganz egal, wo und wann? Noch bedeuten Smartphones eine visuelle Hürde für die Bedienung am Arbeitsplatz, aber was, wenn das Netz quasi permanent als visueller Datenstrom mit dabei ist?
Je weiter wir uns ins Netz integrieren und es zum elementaren Bestandteil unseres Alltags privat wie beruflich machen, um so spannender wird das ganze wieder für eine Wissenschaftsrichtung, die man oft unterschätzt, nämlich die Philosophie. Denn hier können, ja müssen die Fragen aufgeworfen werden, die jenseits vom technisch machbaren liegen.