Das Netz und die Lust am Datenskandal: Vlingo, Samsung und die Homeland Security

Gestern hatte auch ich es im Blog, weil es wenn denn war ein ausgewachsener Skandal hätte sein können. Aber es ist nicht so. Zumindest wurde wohl gut recherchiert, aber auch zu früh schlussgefolgert, die Homeland Security würde bei Vlingo spionieren. Denn wie Mobilegeeks nach etwas weitergehender Recherche darlegen konnte, handelt es sich bei den scheinbaren Servern der Homeland Security wohl doch eher um einen schlechten Scherz eines Admins.

wpid-20121205_060544.jpg
Erst mal Betroffene fragen, dann löst sich mancher vermeintliche Skandal in nichts auf.

Was lerne ich für mich daraus. Selbst ich bin nicht gefeit vor der Lust am (Daten-)skandal. Und habe mich auch schon beeinflussen lassen vom Image der Netzcommunity, das mittlerweile den USA und den dort ansässigen Unternehmen stets nur böses zugetraut wird. Und da stoße wohl auch ich viel zu oft ins Horn, statt zu hinterfragen, ob da nicht mehr in eine Sache hineinterpretiert wird, als wirklich den Fakten entspricht.

Es mag ja sein, dass nicht alles ganz koscher ist. Aber vielleicht täte es uns allen auch mal wieder ganz gut, sich vor Augen zu führen, dass selbst amerikanische Unternehmen vom Vertrauen und der Datensicherheit ihrer User und deren Daten leben. Und man sollte stets zunächst auch den „Angeklagten“ anhören, bevor man ans Veröffentlichen geht, dann stellt sich mancher Skandal nämlich nur als Skandälchen dar, oder löst sich ins Nichts auf.

Wenns nochmal interessiert, auch wenn alle Vlingo und Samsung User jetzt wohl erst mal wieder entspannen können:

Der scheinbare Aufreger:

Der große Lauschangriff auf Samsung und Vlingo Nutzer (durch Uncle Sam)

Und der Rest der Recherche:

Wir werden alle abgehört: S-Voice sendet an die Homeland Security… oder nicht?

P.S. : Interessant auch die ersten Reaktionen auf meine Kritik unter entsprechenden Postings: „Da steht aber nur könnte, vermutlich nicht etc.“ ja klar. Aber ersten sollten wir auch bei Unternehmen das ansetzen, was wir für uns geltend machen: Im Zweifel für den Angeklagten. Und zum anderen, als es noch scheinbar um Spionage ging, da hat niemand hinterfragt, da war es plötzlich unumstößliches Faktum. Und da nehme ich mich selbst nicht aus, auch ich habe in diesem Fall unprofessionell und viel zu schnell eine einzelne Recherchequelle übernommen. Mein Fehler, ich werde daraus lernen.