Es geht nicht um Technologien sondern um Nutzbarkeit

Was mir immer wieder bei den Diskussionen über das für und wider von IPhone oder Android, aber auch bei TV, Video, oder Digitalkameras auffällt. Selbst im Unternehmenseinsatz wird viel zu oft auf die technischen Aspekte der Produkte eingegangen, anstelle den Mehrwert für den Kunden, respektive den Mitarbeiter in den Fokus zu stellen. Da wird Software für ein Endgerät entwickelt, weil es halt am einfachsten und günstigsten ist, ohne darauf zu achten, dass im Markt bereits ein anderes Produkt die Marktführerschaft übernommen hat.

Da wird Hardware eingekauft, die zwar die Sicherheitsabteilung in der IT glücklich macht, die Mitarbeiter regelmäßig auf die Palme bringt. (Warum zum Beispiel wechseln im Moment diverse Unternehmen ihre Mobiltelefonhardware aus und lassen dabei Blackberries explizit außen vor?).

Auch das Thema Cloud Computing wird dem Kunden immer noch viel zu oft unter technischen Gesichtspunkten angeboten bzw. aufgebaut. Der Nutzer interessiert sich nicht dafür, welches der System sich am einfachsten absichern läßt. Er will den Komfort, den er meist im privaten Umfeld durch Dienste wie Google Drive oder Skydrive gewohnt ist.

Wir sind längst über die Phase hinweg, in der der Nutzer nach dem ob fragt. Er will bestimmten Komfort, bestimmte Dienste. Die Frage ist, ob die IT Abteilungen in der Lage sind, den Service in dem Komfort zu bieten, der erwartet wird. Sicherheit geht vor. Aber sie darf auf keinen Fall auf Kosten der einfachen Bedienbarkeit und des vollen Funktionsumfangs gehen.

Und wie peinlich ist es eigentlich, wen eine Agentur einem Auftraggeber ein Dokument zusenden will, und es keinen vernünftigen Weg gibt, eine 50MB Datei ins Unternehmen zu bringen, weil sämtlich Online Storage Dienste abgeschaltet sind und Mails nur maximal einen Anhang von 10MB verkraften. Da kann die IT argumentieren, so viel sie will. Der Kunde, in diesem Fall der interne Kunde erwartet den Dienst nutzen zu können. Wenn nicht, zwingt man quasi zu Schatten-IT.