Sorgfalt und Schnelligkeit. Wenns schnell gehen muss gehts selten gut

Etwas, das ich mir vom „Markt“ wünschen würde wäre, dass neben der immer schnelleren Lieferung, Fertigstellung und der Bedingung, noch mehr zu optimieren auch Entschleunigung als Qualitätsmerkmal wieder gewinnen würde.

Es gibt Reparaturen, da wünsche ich mir eine hohe Sorgfalt bei der Bearbeitung, da muss es nicht schnell gehen, sondern richtig, sorgfältig, und qualitativ hochwertig. Ein Auto bringe ich in die Werkstatt, weil ich es möglichst so gewartet haben will, dass alles gemacht, alle Fehler gefunden alles sauber und gut durchgeführt wird. Das beisst sich manchmal aber damit, dass alle heute nur auf das Geld schauen, dass alles schnell gehen muss, und dann eben nicht wirklich so sorgfältig wie gewünscht. Auch in der Projektarbeit werden oft Zeitrahmen gesteckt, die eher auf Kostensparen durch möglichst schnelle Erledigung zielen, als auf Sorgfalt in der Ausführung.

Es wäre manchmal sinnvoll, die notwendigen Nachbearbeitungen mit einzuberechnen, wenn man ein Angebot schreibt, das zeitlich sehr eng gestrickt ist. Ich bin mir sicher, viele Grossprojekte der öffentlichen Hand wären dann auch in ihren Kostenschätzungen besser, wenn man ehrlich ein gewisses Maß an Verzögerung, and Sorgfalt in die Planung mit einbeziehen würde. Wenn ich einen Handwerker habe, der mir die Fliesen an die Wand knallt oder die Küche so schnell wie möglich installiert, dann ist das Risiko hoch, dass dabei etwas falsch läuft, vergessen wird oder einfach so gemacht wird, wie immer, anstelle sich auf eine neue Gegebenheit einzulassen.

Wir sollten wieder entschleunigen. In allen Bereichen.

Im Moment geht oft Quantität vor Qualität. Schade eigentlich. Oder, was ich immer gerne anbringe: Effzienz vor Effektivität 😉