Es ist gut so, wie es ist. Wir sind es wert

Wer hatte nicht schon mal das Gefühl, den falschen Weg im Leben beschritten zu haben. Eine Entscheidung getroffen zu haben, die viele Türen verschlossen hat, die das eigene Leben entwertet hat. Ich hatte immer das Gefühl, es wäre nicht nur eine Tür gewesen, sondern ein Flur, eine lange Halle voller Türen, die mir alle verschlossen blieben. Wege im Leben, die ich wegen meiner Herkunft, meinen mangelnden Begabungen, meinen Defiziten nie würde beschreiten können.

Und man gab mir recht, man gibt mir auch heute noch recht, wenn ich danach frage. Aber ich frage nicht mehr. Weil ich endlich verstanden habe, dass es nicht um die verschlossenen Türen geht. Es geht um die Türen, die sich geöffnet haben, die Wege, die wir gegangen sind. Wir waren immer auf dem richtigen Weg. Denn jeder Fehler, jede falsche geöffnete Tür verändert uns. Lässt uns wachsen, lernen, ertragen. Das Leben ist nicht dazu da, uns zu gefallen, die Welt ist nicht da, uns zu gefallen, das Universum ist nicht da, um uns zu gefallen. Wir sind ein Teil eines großen, für uns kaum fassbaren Universums. Alles was wir sind, jedes Atom war schon zum Urknall da.

Und ob wir uns für den einen oder den anderen Weg entscheiden, ist eigentlich irrelevant. So lange wir uns bewußt sind, dass jeder Weg in sich gut ist. Weil er uns zu neuem führt. Weil wir auf dem Weg anderen Menschen begegnen, die wir berühren, deren Leben wir vielleicht nur durch ein Lächeln, ein paar freundliche Worte im richtigen Moment verändern. Ich wollte meinen Weg fast beenden aber andere Menschen, Begleiter auf meinem Weg haben mir die Hand hingehalten, haben mich herausgezogen. Und der Weg führte mich weiter, trotz verschlossener Türen zu neuen Erlebnissen.

 

Zu dem Gefühl, doch etwas verändern zu können. Mein Buch hat Menschen inspiriert, ihnen geholfen, sie getröstet. Es hat Dinge bewirkt, die ich mir in meinem Leben für mich gewünscht hätte. Und dadurch, dass ich sie bei anderen Menschen bewirken kann, dass ich mit meiner Geschichte motivieren, trösten und das Gefühl erzeugen kann, nicht einsam zu sein, nicht ungenügend, nicht falsch.

Das ist es, was mir gezeigt hat: Wir alle bewegen etwas, im Großen wie im Kleinen. Ich halte mein Buch nicht für groß, nicht für brillant, nicht für einen Bestseller. Aber mein Buch ist meine Art, anderen die Hand zu reichen. Meine Art zu sagen. Der Weg den du gehst, ist richtig, mag er auch noch so steinig sein. Denn du gehst in nicht alleine, du berührst andere Menschen, ob es dir bewußt ist oder nicht. Wir sind auf eine weniger religiöse als fundamental physische Art Teil eines großen Ganzen. Ob man es Gott nennen muss, oder Universum, Physik oder einfach nur Leben ist irrelevant.

Aber wir alle haben Bedeutung. Wir alle verändern die Welt durch unsere Existenz. Es gibt dieses Bild vom Flügelschlag eines Schmetterlings, der weit weg einen Sturm auslösen kann. Das steckt in jedem von uns. Wir müssen nur erkennen, dass wir unseren Wert niemals an der Sicht anderer, an dem messen dürfen, was wir tun.

Ein Lächeln, eine nette Geste kann das Leben eines anderen oder das eigene Leben nachhaltig verändern. Wir hinterlassen einen Fussabdruck in dieser Welt. Jeder von uns. Der Abdruck mag irgendwann nicht mehr unseren Namen tragen. Aber er ist da. Wir wandeln in den Fussabdrücken derer, die vor uns existierten. Und wir hinterlassen Abdrücke für die nach uns. Jeder ist etwas wert.

Wir sind.

Und damit sind wir wert.