Nachdem jetzt auch die CeBIT ins Land gegangen ist, wage ich mal wieder eine Prognose dessen, was wir für 2014 und den Jahreswechsel von den großen Playern erwarten dürfen.
1) Wearable is here to stay
Wir erleben gerade einen regelrechten Hype um alle möglichen Variationen von Wearable Devices.
Noch halte ich die bisherigen Konzepte mit ganz wenigen Ausnahmen nicht für geeignet, den Massenmarkt zu erobern.
Aber die Pebble war schon richtungsweisend, in dem sie zeigte, dass Wearable als Ergänzung eines Smartphones durchaus Sinn macht.
Dabei sollten die Hersteller den Fokus ganz klar auf die Batterielaufzeit setzen und darauf, dass ein möglichst umfassendes Portfolio von Funktionen integriert ist. Denn ich möchte maximal 1 Wearable Device tragen. Ein Fitnessarmband, eine Smartwatch, evtl. noch zu definierende weitere Devices werden vom Kunden nicht angenommen. Insofern ist es ratsam, Erweiterbarkeit und ein App Konzept in die Smart Devices zu integrieren.
2) Quantified self wird nur dann ein Erfolg, wenn der Datenschutz gesichert ist.
Fitnesstracker, dynamische Tagesprotokolle wie Move oder Saga sind eine interessante Art, ein Protokoll über seinen Tag zu führen. Aber die ganze Idee um Quantified Self steht im Moment durch die Ereignisse rund um die #NSA vor der entscheidenden Herausforderung, das, was ich möchte teilen zu können, aber bei allen andern Daten die Sicherheit und den Datenschutz zu gewährleisten. Hier steckt die große Herausforderung in dem zu gewinnenden Vertrauen. Nur wenn ich mir sicher kann, dass meine Daten nicht missbraucht werden, werde ich sie auch liefern.
Und es muss sich aus den erfassten Daten auch ein persönlicher Mehrwert generieren lassen. Das ist im Bereich Fitness unabstreitbar, wenn ich ein automatisches Trainingsprotokoll erstelle, ohne selbst eingreifen zu müssen. Denn das ist ein weiterer wichtiger Aspekt. Die Erfassung der Daten muss weitestgehend automatisch verlaufen. Ich möchte nicht bei jeder Aktivität Start und Ende signalisieren müssen, das sollte das Device selbst erkennen.
3) Smart Home reloaded
Ein neuer Versuch, das Smart Home zu propagieren startet in 2014. Hierbei muss, um doch noch ein Erfolg zu werden, der Fokus ebenfalls auf Datenschutz gesetzt werden, denn ich möchte nicht, dass ein Hacker meine Heizung plötzlich auf 40 Grad schrauben kann, oder evtl. Überwachungskameras auslesen und Elektrogeräte steuern.
Zudem aber muss ein Smart Home einfach und OHNE Arbeiten am Putz integrierbar sein, sprich, es muss auch möglich sein, Steckdosen durch Aufsätze zu erweitern, das ganze System sollte ohne einen Handwerker installierbar sein. Nur so wird bei der breiten Masse die Akzeptanz da sein. Und natürlich müssen wir hier auch über den Preis reden. Wer Lampen, Steckdosen, ggf. auch Heizungssteuerung aufrüstet, ist bereit, etwas zu investieren. Aber die Grenze für einen breiten Erfolg sehe ich bei unter 1000 Euro für eine KOMPLETTE Installation. Alles darüber hinaus wird für den erzielbaren Effekt definitiv zu teuer.
4) Vernetzte In Car IT
Dies ist ein Trend, den ich für 2014 nur als am Horizont erscheinend halte, der aber sicher weiter an Fahrt gewinnen wird. So schnell werden die Autos nicht verschwinden und insofern wird der Bedarf nach intelligenten In Car Info und Entertainment Systemen weiter steigen. Dabei gilt es, das World Wide Web intelligent und ohne abzulenken zu integrieren. Hier gehe ich davon aus, dass weiterhin vor allem der Beifahrer mit Entertainment bedient wird, während beim Fahrer, so Internet Daten genutzt werden diese in sein Sichtfeld rutschen müssen, ohne zu stören. Projektionen auf die Windschutzscheibe halte ich hier für einen der interessanteren Ansätze.
5) Eine neue Konsolidierungsrunde der Internet Unternehmen
Die letzten Käufe von Yahoo, Facebook, Google und Apple zeigen es. Der Startup Hype der zweiten Blase des Internet nähert sich seinem Ende. Nur wird diesmal wohl nicht zum großen Crash kommen, da viele vielversprechende Lösungen, denen es bislang am Markt mangelte unter die Fittiche der großen Player schlüpfen. Facebooks Acquisition von WhatsApp, Yahoos Kauf von Aviate. Nur zwei Beispiele dessen, was wir in 2014 noch intensiver erleben werden. Die Großen rüsten sich für neue Märkte, in dem sie innovative Köpfe in ihre Unternehmen integrieren.
6) Auch die 3D Druck Branche steht vor einer Konsolidierungsrunde
3D Druck wird sich durchsetzen. Aber nicht in diesem Jahr und höchstwahrscheinlich auch nicht 2015, denn dazu sind die guten Geräte zu teuer und die billigen zu schlecht. Es muss sich hier nicht nur beim Druck, sondern zuforderst auch noch bei der Bedienbarkeit einiges tun. Bis dahin wird einigen der Player auf dem 3D Druck Markt für den Privatanwender die Luft ausgehen. Wer sich als Sieger präsentieren wird, ist unklar. Ich vermute, dass auch diese Firmen in größeren Konzernen einen sicheren Hafen suchen. Erste wirkliche Massenprodukte erwarte ich nicht vor 2017.