Erstaunlich, wenn ich immer wieder lese, dass Redakteure abgebaut werden, Mitarbeiter in der Produktion wegfallen, oder ein Softwarehaus Entwickler „freisetzt“ wie sie das so schön umschreiben. Manchmal gewinne ich den Eindruck, wir verwalten nur noch den Mangel und vergessen dabei, dass wir trotz all der großen Planung und des Projekt-, Team-, Unternehmensmanagement auch noch jemanden brauchen, der die Arbeit tut.
Warum nicht mal an den Aufwänden für die Planung sparen und uns wieder mehr auf das eigentliche Tun konzentrieren. Statt sich hundert mal abzusichern vielleicht einfach mal etwas wagen, und falls es schiefgeht, das nicht zu schwer nehmen, sondern mal drüber nachdenken, ob der Verlust durch das Scheitern nicht etwa den Kosten entspricht, die wir sowieso für die überbordende Verwaltung und Absicherung ausgegeben hätten.
Wer neue Projekte schätzt, die etwas bislang noch nicht dagewesenes entwickeln sollen, der sollte sich nicht wundern, wenn dann am Ende möglicherweise Zahlen rauskommen, die später im Projekt mehrfach revidiert werden müssen. Könnte es nicht einfach auch mal sparen, wenn man sich die Versuche schenkt, etwas vorauszusagen, was nicht voraussagbar ist? Oder wenn man statt dauernd zu kürzen und an allen Ecken und Enden sparen zu wollen mal ehrlich schätzt und auch Unternehmen, die einen Auftrag bekommen wollen ehrliche Angebote abgeben lässt.
Gerade bei den aktuell so schlecht da stehenden Bauprojekten bin ich mir sicher, dass eine ehrliche Kostenschätzung aller Beteiligten von Anfang an deutliche Mehrkosten aufgezeigt hätte. Aber es kann nicht sein, was nicht sein darf.
Als wir unser Haus neu streichen lassen wollten, haben wir uns auch mehrere Angebote eingeholt. Aber dabei haben wir eher darauf geachtet, ob alle Punkte berücksichtigt waren und ob der Anbieter auch Details anmerkte, die evtl. zu Mehrkosten führen könnten. Damit gewann dann nicht das billigste Angebot, aber das Unternehmen, das unser Haus dann gestrichen hat, hat bei den Kosten im Vergleich zum Angebot eine Punktlandung hingelegt.
Wir sind einfach nicht reich genug um das billigste zu nehmen 😉