Das ist ein Beitrag zur Blogparade des Totenhemd Blog. Wie ich finde ein sehr guter Blog, der mal offen und ehrlich mit dem Thema Tod umgeht:
Nicht ganz einfach zu beantworten, da man dazu vermitteln können müsste, wie dunkel, wie hoffnungslos die pure Existenz für einen depressiven Menschen sein kann. Es fühlt sich nicht an wie der Winterblues oder die Trauer, wenn man einen geliebten Menschen verliert. Es ist tiefer, dunkler, beängstigender.
Und es ist oft der einzige Ausweg, den man als Depressiver noch sieht, der letzte Punkt, an dem man selbst noch Kontrolle hat. Kontrolle über sein Leben, die man den Rest der Zeit längst an die Depression abgegeben hat.
Depressive Menschen wollen nicht tot sein. Sie wollen nur das Leben nicht mehr, das ihnen in dem Moment so viele Schmerzen bereitet. Und sie sehen in ebendiesem Moment keinen anderen Weg mehr. Der Schmerz ist so groß geworden, dass er alles überlagert.
Ein depressiver Mensch will mit seinem Tod niemandem weh tun, im Gegenteil, in den allermeisten Fällen denkt er, dass alle um ihn herum ohne seine Existenz besser dran wären. Selbst wenn er eigene Kinder hat, eine Partnerin. Auch sie sind nach seinem Empfinden ohne ihn besser dran. Auch die, deren Versuch scheitert, wollten sich töten. Dieser dumme Spruch, das war doch nur ein Hilferuf entwertet die schwere ihrer Krankheit. Nein, es war kein Hilferuf, es war ein klares Zeichen, dass man nicht mehr kann, nicht mehr will, einfach nicht mehr die Kraft hat, weiter gegen den Dämon Depression zu kämpfen.
Es ist, trotz aller Verzweiflung ein durchaus schönes Gefühl, am nächsten Tag lebend aufzuwachen. Aber nur kurz. Dann bereut man, dass man es nicht geschafft hat. Weil der Dämon schon vor der Tür wartet.