Bislang kennen wir Softwareentwicklung als etwas, das mit Releases arbeitet. Neben den dringenden Bugfixes wegen Sicherheitsproblemen gibt es statische Releasezyklen, in denen neue Versionen einer Software veröffentlicht werden.
Das wird sich mit der immer weiteren Verbreitung der Cloud (Old Digital Natives call it the Internet) stark verändern. Dienste werden eher organisch wachsen, es werden neue Features zur Laufzeit dazugeschaltet oder adaptiert. Der Nutzer merkt davon relativ wenig, maximal wird zuvor angekündigt, dass mit einigen Veränderungen zu rechnen ist.
Insofern müssen wir uns nach und nach von der Wasserfallentwicklung und ähnlich langen Entwicklungsprozessen verabschieden. Stichworte wie Scrum und Agile Entwicklung werden hier federführend sein.
Damit ist es aber auch notwendig, die Entwicklung völlig neu aufzustellen, mit mehr Freiheitsgraden, mit einfachen Prozessen, die schnell reagieren können. Wenn z.B. ein Konkurrenzprodukt neue Dienste anbietet (siehe den Wettlauf zwischen Google+ und Facebook) dann reicht es nicht, nach einem Jahr die Features auch im eigenen Dienst anzubieten. Hier muss weit schneller und flexibler reagiert werden. Insofern empfiehlt es sich bei der Weiterentwicklung von Softwareentwicklungsprozessen schnelle Reaktionszeiten in allen Ebenen als oberste Priorität zu betrachten.