Wir brauchen mehr Öffentlichkeit

So wie ich mit dem Thema psychische Krankheit umzugehen verlange ich von niemandem. Aber an alle, die die Kraft haben, den Willen oder wie ich damals einfach keine andere Wahl mehr kann ich nur appellieren: Bleibt laut, bleibt unbequem. Drängt in die Medien, sorgt dafür, dass eure Geschichte, unsere Geschichte nicht nur von denen vermittelt wird, die sowieso schon prominent sind.

Psychische Krankheiten können uns alle treffen und nur wenn wir der Öffentlichkeit klar machen, wie weit verbreitet psychische Krankheiten sind, wie schnell es JEDEN treffen kann, können wir mit der Zeit das nach wie vor bestehende Stigma beenden.… den ganzen Text lesen

Bayern will psychisch Kranke wie Straftäter behandeln. Ein Rant.

Der Fall Gustl Mollath sollte doch eigentlich gezeigt haben, wie gefährlich es ist, jeden Menschen mit psychischen Problemen gleich wie einen Strafverdächtigen zu behandeln.

Doch was lese ich heute in der Süddeutschen? „Bayern will psychisch Kranke wie Straftäter behandeln.

Was da aber gerade in Bayern ausgedacht wird, das ist für mich ein Schritt zurück in eine eher dunkle Vergangenheit.

Die allermeisten psychisch kranken Menschen sind weder gefährlich, noch Straftäter.… den ganzen Text lesen

Warum Klapse für mich kein negativer Begriff ist und SAT1 keinen Fehler gemacht hat

Am 5. September war ich beim SAT1 Frühstücksfernsehen zu Gast. Die Reaktionen darauf waren überwiegend sehr positiv, nur mockierten sich manche über den Begriff „Klapse“, den Alina Merkau, die Moderatorin benutzt hat.

Zur Erklärung. #ausderklapse als Hashtag habe ich auf Twitter während meiner Zeit in der Klinik. Ich habe bewußt „Klapse“ gewählt, ein Begriff, der viel von Menschen benutzt wird, die uns psychisch Kranke gerne mit Vorurteilen belegen. Da ich eben auch diese Zielgruppe erreichen wollte, wäre „ausderpsychiatrie“ viel zu neutral und wenig provozierend gewesen.… den ganzen Text lesen

Plötzlich prominent und warum ich das gut finde

Das letzte Wochenende. Leipzig. Der Patientenkongress Depression und ich mitten drin. Anonym, kleiner Autor wie ich dachte. Ich hätte nicht falscher liegen können. Kaum dort angekommen wurde ich von den ersten Teilnehmern angesprochen auf mein Buch, meine Teilnahme bei 37° und meine Tweets. Man wollte mit mir fotografiert werden, mein Autogramm im Programmheft oder ein signiertes Exemplar meines Buches. Alles kam mir sehr surreal vor und tut es irgendwo auch heute noch.… den ganzen Text lesen

Die heimliche Depression

Eine der großen Ängste wenn es um die Diagnose Depression geht, ist der mögliche Jobverlust. Um hier nichts zu riskieren, vertuschen viele ihre Erkrankung.

Gerade im Staatsdienst, wo eine Verbeamtung mit einer ausgiebigen medizinischen Prüfung einhergeht, tendiert man als Betroffener dazu, die Depression zu verheimlichen. Aber auch als Angestellter haben viele noch Angst, offen mit dem Thema umzugehen. Studenten, die auf eine spätere Verbeamtung hoffen, werden sich zwei Mal überlegen, ob sie eine Therapie beginnen oder wenn schon begonnen, darüber sprechen.… den ganzen Text lesen

Ich arbeite wieder

Back to normal. Zumindest fast. Noch bin ich in der Wiedereingliederung und damit pro Tag 4 Stunden im Büro. Vermutlich geht mein Umfeld schon wieder davon aus, ich sei ja gesund, ich könne ja wieder volle Leistung erbringen.

Aber ich spüre die Mühe, mich morgens aufzuraffen. Die unterschwellige, weil nicht Personen oder Situationen gebundene Angst. Die Stimmungsschwankungen, die meine Medikamente zwar abpuffern aber nicht ganz verschwinden lassen können.

Ich bin, ich bleibe krank.… den ganzen Text lesen

Vollzeit Klapse, Teilzeit Klapse und der Wahnsinn der Realität

Ich bin wieder zuhause. Nicht nur für eine Übernachtung,nein, die Vollzeit Klapse hat mich als stabil entlassen. Wohlgemerkt stabil, nicht geheilt, weil Heilung einer schweren Depression nicht so einfach von heute auf Morgen geht. Im Gegenteil es ist eigentlich ein immerwährender Prozess des auf sich selbst achtens und sich nicht wieder in Situationen bringen lassen, die zu einem neuen Schub führen. Letztlich habe ich vor allem gelernt, dass ich mir selbst wichtiger sein sollte, mehr auf mich achten, weniger auf die Meinung und Zuneigung anderer geben.… den ganzen Text lesen