Vom Bitten um Verzeihung und einem neuen Aufbruch

Nein, ich meine nicht das Verzeihen gegenüber meinen Eltern. Mittlerweile weiß ich, ja auch das muss irgendwann passieren.
Aber jetzt muss ich es erst mal schaffen, mir selbst zu verzeihen. Dafür, dass ich Chancen nicht genutzt habe. Dafür, dass ich sicher oft ungerecht war und kein guter Vater.
Dafür, dass ich den falschen Idealen gefolgt bin, dass ich nicht auf meine Seele gehört habe und wertvolle Talente lange Jahre habe verkümmern lassen.
Natürlich, die Zeit lässt sich nicht aufholen, wiederholen oder zurück holen. Aber ich kann endlich damit abschließen, anerkennen, dass ich immer noch einige Jahre habe. Akzeptieren, dass ich nicht mehrere bin, der ich noch 2015 auch in den Kliniken war.
Und ich kann meine neuen Werte endlich zu leben beginnen. Eine Petition einreichen, weil ich nicht mehr akzeptiere, man könne als einzelner nichts bewegen.
Und Fremdbilder habe ich immer schon gehasst, aber jetzt werde ich sie keine Macht mehr über mich haben lassen.
Mit Fremdbildern wird viel zu sehr manipuliert, werden Träume und Menschen zerstört, Ghostlighting und Mobbing sind da nur die extremen Auswüchse.
Wir sollten uns so akzeptieren, wie wir uns sehen, nicht wie andere uns sehen wollen. Weil wir ihnen damit nutzen oder weil sie damit die Kontrolle über uns zu haben glauben.
Aber ein weiteres Verzeihen wünsche ich mir dann doch.
Das meiner Kinder und meiner Frau. Sie haben all die Jahre viel mit mir durchgemacht und halten immer noch zu mir. Das ist das größte Geschenk und gleichzeitig auch immer noch fragil und mit Verlustängsten behaftet.

Deshalb danke ihr vier. Ihr wart immer und seit weiterhin das Zentrum meines Lebens. Ihr seid der Grund, warum ich mich aus dem dunklen Abrund herausgekämpft habe.
Und ihr seid jetzt die Stütze und Ermutiger im Kampf gegen Stigmatisierung und Vorurteile.
Danke!