Ein unbeschreibliches Jahr, danke euch allen

2017 neigt sich dem Ende. Gerade liege ich mit der allseits beliebten Magen- Darm Infektion im Bett und habe mehr als genug Zeit, über dieses unglaubliche Jahr nachzudenken. Der Traum, anders kann ich es nicht bezeichnen, begann am 13. Januar 2017. Nachdem ich dank Briefen und Anwaltsdrohungen beinahe wieder tief in eine Depression, nein tiefer als je zuvor gefallen wäre, rettete mich wieder die Liebe und die Stärke meiner Frau.

Und dann kam das Paket. Die Belegexemplare von „Depression abzugeben“. Was ich nie zu träumen gewagt hatte, ist Wirklichkeit geworden. Ich bin Autor. Und nach allem, was die Verkaufszahlen sagen sogar noch recht erfolgreich. Nach nur etwa 1 1/2 Monaten war die erste Auflage ausverkauft und mit etwas Glück könnte es bis Ende des Jahres noch zur dritten Auflage kommen. 8000 Bücher. 8000 Menschen, denen meine Gedanken, meine Erlebnisse und nach allem, was ich an Feedback bekommen habe auch mein Schreibstil und meine Erzählweise gefallen haben. Kein Buch unter vielen sondern eine Geschichte, die Menschen bewegt hat und noch bewegt. Das alleine lässt das Jahr 2017 für mich in einem unbeschreiblich schönen Licht erstrahlen.

Dann kamen die Interviews, die Artikel, SAT1, Tagesschau24 und noch einige mehr. Für jede einzelne Chance, meine Botschaft zu vermitteln, anderen Mut zu machen zu kämpfen, bin ich sehr dankbar.

Aber was für mich wirklich zählt, was mein Leben nachhaltig verändert hat, ist die Liebe meiner Familie. Dass meine Kinder trotz allem, was ich ihnen aufgebürdet habe zu starken, individuellen und menschlichen Wesen heranwachsen. Dass meine Frau bereit war, um mich zu kämpfen auch als alles hoffnungslos erschien. Dass sie mir den Rücken stärkt, mich ermutigt, weiter die Öffentlichkeit zu suchen.

All die Briefe, die Mails, auch die Geschenke von Leserinnen und Lesern, die jetzt ihre betroffenen Angehörigen besser verstehen, als Betroffener Hilfe suchen oder sich einfach nicht mehr so einsam fühlen nach der Lektüre meines Buches.

2015 hätte ich nicht mal erahnen können, wo ich heute bin. Ich bin erfolgreicher Autor. DAS kann mir niemand mehr nehmen. Und ich verändere die Leben anderer zum Besseren. Was kann es schöneres, bedeutsameres im Leben geben, als das zu bewirken.

Ende des Jahres wird wohl auch noch ein Hörbuch aus meinem Buch entstehen, ungekürzt, bei einem großen Hörbuchverlag. Und wer weiß. Vielleicht entsteht sogar noch ein Film daraus, eine Serie, irgendetwas anderes. Denn ein Tanztheater verwendet meine Texte bereits. Ich werde also nie wieder sagen, etwas sei unmöglich, oder die Zukunft hoffnungslos. Nur meine Depression wird sicher manchmal noch den schwarzen Pinsel zücken und versuchen, meine Welt ergrauen zu lassen. Aber jetzt werde ich die vielen Leserbriefe lesen, die Artikel, das Buch selbst und wissen. Egal was kommt, mein Leben hat Bedeutung bekommen, ich bin nicht mehr verletzbar,  nicht mehr herabwürdigbar durch Sprechverbote oder Anwaltsdrohungen. Ja, das werde ich nie vergessen, das macht mich immer wieder wütend. Aber früher hätte es mich ängstlich gemacht, da finde ich in dem Kontext Wut besser, Teil dieser Wut ist, dass ich auch diese Geschichten im zweiten Band niederschreibe, der bereits knapp 100 Seiten erreicht hat. Und das manche sich über meinen Erfolg ärgern? Gut, die haben mir lange genug weh getan, jetzt darf auch etwas kalte Rache serviert werden.

Allen anderen bin ich unendlich dankbar für die Unterstützung, das Lob, die Rückmeldungen, die Chancen. Mein Leben ist sonniger geworden und meine Familie hat ihren Vater, ihren Ehemann wieder. Meine Seele hat endlich keine Risse mehr und die Narben verheilen allmählich.

2018 werde ich weiterkämpfen. Erste Planungen gibt es für Stuttgart und Basel. Und wer weiß, was sich noch alles ergibt.

Das Leben ist schön. Endlich.

 

All meinen Leserinnen und Lesern, allen Follower und Zuschauern im TV wünsche ich ein ruhiges, erholsames Fest, ganz egal, welcher Glaubensrichtung. Findet zu euch, hört auf eure Seele statt auf die ständigen Forderungen derer, die euch doch nur als Ressource, nicht als empfindsamen Menschen sehen. Und wertschätzt die, die euch als Mensch mögen. Seid euch gewiss. Ihr alle seid wertvolle, wichtige und so wie ihr seid auch richtige Menschen. Wer euch anderes einredet, liegt falsch oder will euch verbiegen. Lasst das nie zu.

Und euch allen ein frohes, glückliches Jahr 2018. Danke, dass ihr mich begleitet habt, danke, dass ihr mich begleitet und danke für das Wissen, dass ihr mich auch 2018 begleiten werdet.

 

Und hey. Ich bin Autor? Ist das nicht verrückt? Wobei… verrückt.. ja, das kann ich 😉

Euer Uwe alias @bicyclist

Und danke euch vieren, Katja, Sibylle, Jan  und Marc. Ohne euch wäre ich nicht da, wo ich heute bin. Ohne eure Liebe, euer Vertrauen hätte ich den Kampf gegen meine Depression und die Angststörung nicht aufgenommen und schon gar nicht gewonnen. Oder zumindest einen Nichtangriffspakt. Danke. Ihr seid das Wichtigste in meinem Leben.