Hör auf dich selbst, vergiss das Fremdbild

Es war vergebens. Viel meiner Therapiezeit war im Rückblick schlicht verschwendete Zeit. Weil auf die falschen Menschen und deren Meinung gehört wurde. Weil Modediagnosen wie Internetsucht über die wirklichen Probleme gestellt wurden.
Mein Psychotherapeut, zu dem ich ein recht großes Vertrauen habe, da er tatsächlich einige Dinge aufgedeckt hat, die selbst ich vor mir versteckt hatte und die mir schon weitergeholfen haben, eben dieser Psychotherapeut war komplett überrascht, als ich nach der Tagesklinik zu ihm kam und berichtete, dass meine Angstproblematik überhaupt kein Thema war. „Das ist aber doch der Kern der ganzen Problematik.“, erklärte er mir verblüfft, womit er sehr Recht hat.
Ich bin wieder darauf reingefallen, anderen die Meinungshoheit darüber zu überlassen, was mich bedrückt, was mich krank macht.
Also wenn wieder jemand meint, euch besser zu kennen, als ihr selbst. Meidet solche Menschen, sie sind toxisch. Eine Therapie soll nie nur dafür da sein, dich für deine Arbeit fit zu machen. Sie soll dich wieder zum glücklichen Menschen machen.
Das hat bei mir bislang nicht geklappt, wenn ich ehrlich bin, merke ich noch nicht mal eine bedeutsame Wirkung meiner Medikamente.
Was mir im Moment sehr hilft ist die Arbeit am Roman. Hier kann ich die Erkenntnisse und die Fehler, die ich selbst gemacht habe verarbeiten, auf dass andere sie vielleicht nicht machen.