Die Verlogenheit der Jünger des Analogen

Ja, ich bin schon lange krank. Meine Depressionen bessern sich zwar, aber so etwas ist nichts, was man eben mal mit ein paar Pillen kuriert.

Ein Ratschlag, den ich immer wieder auch von Therapeuten bekam war, doch mehr echte Kontakte zu Menschen zu haben. Nun, im Moment kann ich mich nur ernsthaft mit Menschen unterhalten, die genug Tiefgang haben, auch meine Krankheit auszuhalten.Zudem bin ich nicht und war ich noch nie ein Mensch für oberflächlichen Smalltalk. Und der wird leider meist erwartet. Und da muss ich leider sagen: Die Menschen mit diesem Tiefgang finde ich insbesondere online unter meinen Twitter Followern.

Und diese bald auf dem Stuttgarter Barcamp zu treffen, darauf freue ich mich. Der Rest? Der hat mich fallen lassen, schneller, als man Krankmeldung sagen kann. Es wurde nur noch über mich mit Ärzten und Pflegern kommuniziert, nicht mit mir. Dafür haben sich meine virtuellen Kontakte regelmäßig erkundigt, wie es mir geht, mir gute Tipps gegeben, Trost gespendet und ja, einige haben sich sogar mit mir getroffen. Stellt euch vor ihr Analog Extremisten. Die haben das wirklich gemacht. Und in Stuttgart werde ich das auch tun. Aber auch wenn ich Menschen nicht physisch vor mir habe, sie können mir dennoch sehr helfen und mir sehr viel geben.

Also wenn mir nochmal jemand sagt, virtuelle Freundschaften seien nix wert möge er einfach die Klappe halten.