Zu viele Plattformen, zu wenig Mehrwert

Gerade schrieb die Wirtschaftswoche in ihrem Blog vom Jahr der Entscheidung für Foursquare. Aber ich sehe nicht nur Foursquare in der Rechtfertigungsfalle.

Soziale Netzwerke, auch wenn uns die Kritiker oft anderes suggerieren wollen, sind vor allem dazu da, uns zu vernetzen und uns damit auch das Leben etwas einfacher zu machen.

Doch sobald ich auf zu vielen Plattformen präsent sein muss, kippt hier der Nutzen ins Gegenteil. Zumal ich, wenn ich eine Plattform wirklich sinnvoll nutzen möchte auch eine große Zahl derer erreichen will, die mir wichtig sind.

Auch wenn neue Plattformen wie Ello bessere Nutzererlebnisse versprechen, so lange die Mehrheit meiner beruflichen wie privaten Kontakte dort nicht aktiv ist, rechnet sich für mich der Aufwand nicht. Zumal ich nicht auf diversen Plattformen aktiv sein will.

Außerdem ist ein entscheidender Faktor, wie gut ich die Plattformen zeitversetzt bedienen kann, insbesondere in meiner Rolle als Blogger.

Da ich meinen Blog nicht tagsüber mit Content befülle, sondern dies in der Regel Abends auf der Couch passiert, brauche ich Technologien, die es mir ermöglichen, meine Artikel zeitversetzt zu veröffentlichen UND zu bewerben. Und hier gibt es eben nicht für alle Plattformen, sondern meist nur für die großen Player gute Tools.

WordPress erlaubt mir z.B. zeitversetzte Veröffentlichungen mit Verlinkungen in Google+, Facebook und Twitter. Ebenso kann ich via Buffer Artikel abends sammeln, die dann in den nächsten Tagen über Plattformen wie LinkedIn, Xing, Twitter, Facebook und Google+ gestreut werden.

Solche Features bieten neue Plattformen meist nicht, so daß ich hier manuell Content einpflegen müsste, wozu mir die Zeit aber zu schade ist.

Und ich denke, hier zeigt sich auch das Problem eines Dienstes wie Foursquare, zwar checke ich dort häufig ein, denn das geht quasi binnen ein paar Sekunden. Aber auf die Plattform aktiv um dort zu sehen, wer eincheckt und was dort geschrieben wird, das tue ich höchste selten.

Damit hat aber der Dienst ein Problem, denn womit soll er dann Geld verdienen, wenn seine Nutzer ihn nur indirekt nutzen und quasi nichts von den eigentlichen Inhalten der Plattform sehen.

Es bleibt spannend, welche der neu gestarteten Plattformen die nächsten Jahre überdauern werden und welche verschwinden. Bis dahin ist für mich weiterhin der Hauptfokus Twitter, Facebook und Google+ um mich und meinen Blog zu vermarkten.