Wir leben in einer Welt der Schönfärberei

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Lorde hat es damals auf Twitter allen sehr schön vor Augen geführt. Oben zu sehen, das mit Photoshop bearbeitet Bild. Unten ein echtes Bild von ihr. Bravo für die Ehrlichkeit und die Chuzpe, hier die Medientäuscherei offen aufzuzeigen. Quelle: Lordes Twitter-Account

Schon mal irgendwelche Informationen über ein Unternehmen gelesen? Oder über eine Organisation? Und? Was aufgefallen?

Genau, man könnte meinen, jeder rettet die Welt, jeder ist der beste überhaupt und jeder weiß ganz alleine, wie es richtig geht. Wenn ich höre, wie Politiker selbst über große Niederlagen sprechen, wie die Prospekte von Unternehmen aussehen (von der Werbung wollen wir ja schon mal gar nicht reden,oder glaubt jemand ernsthaft, dass Massenware von Nudeln über Kuchen bis zu Eis noch so hergestellt werden, wie uns in der Werbung vorgelogen wird)

Kein Wunder, dass wir immer misstrauischer werden, hinter jedem gleich etwas böses vermuten. Wer mir nur positives erzählt, der lügt mich an. So einfach ist das. Niemand schafft es ernsthaft, nur gutes zu tun, das widerspricht schon dem Fakt, dass ein Unternehmen primär Profit zu erwirtschaften hat.

Und das ist das Problem, dass die Wirtschaft, das die Konzerne und ja auch die Politik mit Social Media hat. Hier wird Schönfärberei brutal abgestraft. Interessant war eine Umfrage, die ich vor kurzem in meinem Umfeld erlebt habe. Dort wurde gefragt, was junge Menschen sich für Informationen von Unternehmen erwarten und zwar insbesondere in Social Media. Der wichtigste Wunsch: Ehrliche Berichte, am besten aus erster Hand. Und auch mal was negatives, weil und da sollten wir nicht überrascht sein, unsere Jugend nicht so dumm ist, jedem in bunten Bildern gemalten Prospekt zu glauben.

Vielleicht ist das auch der Grund, warum die Mehrheit der Menschen von Werbung so angewidert ist. Weil sie grundsätzlich schönfärbt, etwas nicht so darstellt, wie es ist, sondern so, dass der dumme Verbraucher es unbedingt haben muss. Aber der breit grinsenden Zahnarztfrau mit den strahlendweiß gephotoshoppten Zähnen glauben wir nicht mehr. Und diejenigen, die dem glauben, kommen sehr schnell in Schwierigkeiten, weil man die Idealweltlügen einfach nicht erreichen kann.

An Magersucht und Schönheitswahn ist die Werbung mit schuld. Und wenn sich die Agenturen noch tausend mal rausreden. Sie tragen eine große Mitverantwortung.