Mutmachparade, weil wir uns mehr zutrauen sollten

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Introvertierte Rampensau. Widerspruch? Ne, Ich.

Der Johannes Korten, ein Mensch, den ich sehr schätze ruft zur Mutmachparade auf, gegen ewiges Lamentieren. Da trifft er bei mir gleichzeitig ins Herz und einen wunden Punkt. Denn eigentlich gehen mir die ganzen Bedenkenträger, Sorgenmacher und Nein-Sager ja gehörig auf den .. Na ihr wisst schon. Aber andererseits war ich eine ganze Zeit lang viel zu optimistisch, habe immer gerne geholfen und sah in allen Entwicklungen das beste. Das hat sich durch persönliche Ereignisse relativiert. Und vielleicht gerade deshalb spricht mich die Idee der Mutmachparade an. Weil ich selbst manchmal mehr Mut zeigen sollte. Auch gegenüber Menschen, die mir nicht wohlgesonnen sind. Mich hat vor Jahren ein Mensch so direkt angegriffen, mir so viel meines eigenen Mutes geraubt dass ich eigentlich erst seit etwa einem halben Jahr zu sagen wage, ja, ich bin wieder mutig wie früher. Wir haben eine hässliche Tendenz dazu, in allem nur das Schlechte, das Böse zu sehen. Seien es Technologien, Handlungsmotivationen oder gesellschaftliche Entwicklungen. Zu wenig Mut lähmt aber, denn er verhindert aktives Handeln. Wenn mich etwas stört gibt es den schönen Dreiklang „Love it, Change it, Leave it“. Leider verharren viel zu viele Menschen in einer Vorstufe, dem „Hate it“. Wir sollten mehr Mut haben uns von den Meinungen, dem Fremdbild anderer zu lösen. Das ist eine der größten Lebenslügen, die leider auch im Berufsleben immer noch dumm wiederholt wird. Das Selbstbild ist oft das kritischere, aber auch das ehrlichere. Ich höre mittlerweile nur noch von ganz, ganz wenigen Leuten darauf, was sie mir als Fremdbild widerspiegeln. Wir brauchen Mut, wir selbst zu sein, unsere Werte hoch zu halten, in einer Zeit, in der alles nur noch für die Wirtschaft da zu sein hat. Wir müssen dem verlogenen Dogma des „Alles für die Ökonomie“ entgegentreten und wieder „alles für den Menschen“ fordern. Und zwar für alle Menschen. Mutig sein heißt vor allem nicht jeder Lüge glauben, nur weil sie von „da oben“ oder aus den Medien kommt. Und Mut heißt auch,selbst zu denken, nicht jeden esoterischen Blödsinn unbesehen zu glauben, sondern zu hinterfragen. Mein Deutschlehrer hat mir mit einem Satz das wichtigste für mein Leben mitgegeben, „Bei allem was du tun sollst, glauben sollst, lernen sollst. Frage immer nach dem warum.“ Recht hatte er und recht hat er. Die meisten Verletzungen, Kränkungen, Fehleinschätzungen entstehen aus Angst. Angst vor der Überlegenheit des Gegenübers, Angst vor der eigenen Unzulänglichkeit, Angst vor Fehlern. Mutig sein, Fehler machen, unbegangene Wege gehen, und vor allem EIGENE Wege gehen. Das ist es, was wir alle als unser Credo wiederentdecken müssen. Viel zu lange hat man uns den Mut geraubt. Wir sollten ihn uns dringend zurückholen!