Mobile Computing ist die Killertechnologie für Social Media

Das Smartphone macht uns nicht zu virtuellen Menschen sondern verknüpft uns real viel besser
Das Smartphone macht uns nicht zu virtuellen Menschen sondern verknüpft uns real viel besser

Ich weiß, etwas provokant die These. Aber ich denke, da steckt viel wahres drin. Denn so lange ich dazu gezwungen bin, meine Social Media Aktivitäten nur an „bestimmten Orten“ durchführen zu können, ist Social Media nicht integraler Bestandteil sondern getrennte Technologie. Das „Immer erreichbar“ Prinzip hat damit nicht unbedingt etwas zu tun. Vielmehr ist es das „immer sozial sein können“ Prinzip.

Denn Social Media funktioniert, entgegen der Meinung so manchen Social Media Kritikers eben nur dann wirklich gut, wenn ich es mit dem real sozial sein verknüpfen kann. Wenn ich auch mal von dem Konzert, bei dem ich gerade bin, von der Konferenz oder einfach nur in einer Auszeit, in der ich mich mit anderen austauschen möchte auch posten kann.

Das ist wohl der wichtigste Indikator dafür, dass die Trennung zwischen virtueller und realer Welt mittlerweile nur noch abstrakt in den Köpfen der Gesellschafts- und Technikkritiker steckt.

Wer lange mit Social Media vertraut ist merkt, wie es zu einem integralen Bestandteil eben auch der realen Welt wird. Mein Netzwerk nutze ich, um Fragen beantwortet zu bekommen, um herauszufinden, wo ich in einem bestimmten Ort am besten Essen gehe oder ins Kino, um mich sehr informell und einfach mit Bekannten in einer fremden Stadt treffen zu können und um mich über meine Interessen und Hobbies, aber auch meine Arbeit oder Forschung mit Menschen austauschen zu können. Es geht nicht darum, vor der realen in die virtuelle Welt zu flüchten, es geht darum, die reale Welt besser zu vernetzen, in dem man virtuelle Bande knüpft, die im realen Auswirkungen haben.

Wir alle tendieren dazu, in neuen Technologien zunächst eine Gefahr zu sehen, etwas, das alles schlechter werden lässt. Dabei übersehen wir viel zu oft die Chancen. Wer aber dauernd zum Wohle der anderen denkt und handelt tut nicht zwangsweise etwas für deren Wohl.

Nur weil ich selbst nicht damit zurecht komme, zwischen erreichbar sein, wenn ich will, und erreichbar sein, wenn andere wollen dies als Gefahr für alle zu sehen, ist ein ungültiger Schluss. Wie oft und wie sehr ich erreichbar bin, liegt und lag schon immer in meiner Verantwortung. Aber ich kann mich vernetzen, unabhängig von Zeit und Ort. Das ist die große neue Chance der Kombination mobiler Endgeräte und Social Media. Nicht umsonst erfolgen heutzutage mehr Zugriffe auf Social Media Portale von Smartphone oder Tablet als von Desktop PC oder Notebook.