Dann mach ichs halt selbst. Die neue Qualität des Amateurs

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Das eigene Gemüse ist einfach leckerer. So es uns die EU lässt.

Beim Lesen des Artikels meines quasi „Arbeitgebers“ des Bausparfuchses ist mir aufgefallen, wie sehr der Amateur eine Renaissance erlebt. Für mich schon immer nicht abwertend gemeint (stammt ja von amare, also etwas lieben) hatte der Amateur in den letzten Jahren immer den Beigeschmack eines Menschen, der etwas zwar tun will, aber nur laienhaft kann.

Aber durch die großen Pleiten und Krisen der letzten Jahre, die allesamt von sogenannten Profis ausgelöst wurden, besinnt man sich offensichtlich wieder auf das, was ich als die „Mach ichs halt selbst“ Philosophie bezeichne.

Dienste wie flinc.org oder www.garten-teilen.de und auch das wiederaufleben des Anbaus eigenen Gemüses und Obsts zeigen mir eins. Man hat erkannt, dass „Experte“ oder „Profi“ zu sein, keine Qualität an sich bedeutet. Und das jemand, der etwas mit Liebe, statt mit (Zeit-) Druck tut, oft bessere Qualität liefert, zumal er nicht des Geldes wegen, sondern der Liebe zum Objekt seiner Leidenschaft wegen daran und damit arbeitet. Auch die Blogger Kultur, zu Beginn belächelt, findet mittlerweile Eingang in klassische Medien und Blogger werden zunehmend, als ernstzunehmende Ergänzung der journalistischen Szene gesehen, zumal sie oft noch unabhängiger agieren können, als angestellte Journalisten, die doch durch gewissen Vorgaben gebunden sind, und sei es nur die Auflage.

Vermutlich ist das eine der versteckten aber um so bedeutsameren Umwälzungen der Wirtschaft, auf die Spitze getrieben durch die Möglichkeit des 3D Drucks, der in nicht allzuferner Zukunft jeden zum Produzenten auch von Produkten machen kann, die bislang nur großen Unternehmen vorbehalten waren.

Ein Stück mehr an Befreiung von der noch in weiten Bereichen existierenden hierarchischen Kunde-Unternehmens Beziehung. Ich warte nur auf erste Telefonate mit Hotlines von Unternehmen, die mit den Worten enden: Ach, wenn sie das nicht können, dann mach ichs halt selbst.