Wo bleibt der Return Of Happiness Index für die Wirtschaft?

Alle sprechen über Bruttoinlandsprodukt und Return of Investment. Dabei gibt es bereits erste Regierungen, die diesen rein wirtschaftlichen Wert hinterfragen und auch erste Unternehmen wirtschaften nicht alleine nach dem ROI Prinzip.

Was mir im gesamten momentanen Wirtschaftsdenken fehlt, ist der Return of Happiness, der Zufriedenheitsfaktor innerhalb eines und mit einem Unternehmen. Dieser Index wäre zwar deutlich schwerer zu erstellen, aber weitaus umfassender, nachhaltiger und ehrlicher. Denn er würde auch einschließen, wie das Unternehmen mit seinen Kunden umgeht. Ob es alleine auf Gewinne abzielt oder auch nachhaltig wirtschaftet. Ob seine Produkte gut für Mensch und Umwelt sind. Und natürlich auch, ob seine Mitarbeiter glücklich, zufrieden und gesund sind.

Aber wahrscheinlich gibt es diesen Index einfach deshalb nicht, weil dann die überwiegende Mehrheit der momentanen Unternehmen,und hier vor allem der Großkonzerne gnadenlos durchfallen würde. Greenwashing ist NICHT greenthinking. Vertrauensarbeitszeit ist nicht eregebnisorientierte Arbeit. Gewinnmaximierung für die Shareholder ist nicht Nutzen erbringen für die Allgemeinheit.

Wir sollten nicht versuchen, die bisherigen Meßmethoden zu optimieren. Wir sollten sie in Frage stellen und nach neuen, umfassenderen Betrachtungsweisen suchen.

Unternehmerinnen wie @manomama oder Banken wie die GLS machen es vor, dass es mehr gibt, als den ROI. Aber leider sind das immer noch Einzelfälle, die Mehrheit redet sich mit dem Globalisierungszwang heraus.
Und das muß nicht zwangsläufig heißen, dass solche Unternehmen keine Gewinne mehr machen. Ich bin sogar der festen Überzeugung, dass solche Unternehmen längerfristig erfolgreicher sind, weil die Kunden und Mitarbeiter loyaler zu ihnen sind.

Wir dürfen nicht vergessen, dass diejenigen, die die aktuelle Krise mit verschuldet haben, immer noch in den gleichen Positionen sitzen und mit den gleichen Denkmustern des Profits und der Humanressource weiterwursteln. Und auch in Bildung und Erziehung besteht das hauptsächliche Denken darin, wie der arbeitsfähige Mensch dem Arbeitsmarkt zugeführt werden kann und der nicht mehr arbeitsfähige möglichst kostengünstig ver- bzw. entsorgt. Klingt hart, ist aber leider so. Denn schon die Bezahlung und die Wertigkeit mancher Berufe zeigt dies. Ich wage zu bezweifeln, dass der Staat einen Rettungsschirm für das marode Gesundheitssystem einführen wird, aber Banken, die nichts für die Gesellschaft leisten, außer am Geld der Kunden zu verdienen, dürfen vom Steuerzahler gerettet werden.

Aber wie lange noch, denn wir als Verbraucher können etwas ändern. Dazu kann ich nur nochmals das Video „The story of change“ empfehlen: