Blogparade: Ich hab da mal eine Frage: Mutig sein, was heißt das eigentlich?

Wenn man Kinder hat, und sie nicht nur für den Arbeitsmarkt, sondern für das Leben vorbereiten will, dann wird man manchmal mit nicht ganz so einfachen Fragen konfrontiert.
Für mich aktuell: Was bedeutet es, mutig zu sein?

Daher diese Blogparade, in der es mich interessiert, wie ihr Mut definiert?
Ich habe dann immer dieses Bild vom 10 Meter Brett vor Augen. Wer ist da mutiger? Derjenige, der trotz grosser Angst springt? Oder derjenige, der umdreht, weil er nicht springen will, und sich dem Spott der Kameraden aussetzt?
Ich entdecke hier immer wieder zwei Lager. Die einen, die sagen, die Angst zu überwinden und dennoch zu springen wäre mutiger, und die anderen, zu denen auch ich gehöre, die sagen, etwas nicht tun wollen und dazu stehen, also herunterzuklettern ist mutiger.
Meine These. Es gehört mehr Mut dazu, seine eigenen Grenzen zu vertreten und auch meine Ängste zu akzeptieren. Dinge auch mal nicht tun, obwohl das Umfeld diese erwartet. Denn wenn ich das meinen Kindern vermittle, vermittle ich auch das Bewußtsein, dass man nicht jeden Bockmist mitmachen muss, nur weil die „Peer Group“ das cool findet.
Für mich sind auch die Menschen mutig, die ein „anderes Leben“ leben, das nicht zu dem aktuellen Bild eines „erfolgreichen“ Lebens passt, mutig. Mut heißt, seinen eigenen Weg zu gehen und sich nicht von Meinungen und Zielen anderer davon abbringen zu lassen.

Gerade in der IT, in der Forschung ist Mut oft der Ursprung für neue Entdeckungen und Entwicklungen. Und zwar der Mut zum Querdenken, zum darüber hinwegsetzen, was Mehrheitsmeinung ist. Wo wären wir, wenn ein Bill Gates oder ein Steve Jobs nicht den Mut gehabt hätten, die Ausbildung abzubrechen um das zu tun, was sie für richtig hielten. Das Wagnis war damals für das Umfeld sicher reiner Wahnsinn. Aber immerhin, sie sind ihren Weg gegangen, haben selbst bestimmt, wie sie leben wollen. Das kann auch schiefgehen. Aber das kann es auch, wenn ich nur dem Bild folge, das die Gesellschaft mir vorgibt. Nicht anders ist zum Teil die Finanzkrise entstanden. Und auch die dunkelste Zeit der deutschen Geschichte hatte zum Teil damit zu tun, dass blinde Gefolgschaft bei der Mehrheit vorhanden war und die wirklich Mutigen in der Minderzahl.

Und Mut heißt auch, seine eigenen Bedürfnisse mal vor alle anderen zu stellen, zuerst nach sich zu sehen. Wo mir zum Beispiel lange Zeit der Mut gefehlt hat, war beim Nein-Sagen. Hilfsbereit wie ich bin, wollte ich natürlich jedem helfen, und das ging ja auch stets, aber dabei blieben meine eigenen Belange außen vor.

Wie seht ihr, meine geneigten Leser das? Was bedeutet für euch Mut?